Mittwoch 11.03.20, 14:15 Uhr
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Ingrid Strobl „Der Wecker, der Knast und ich“


Am Dienstag, den 17. 3., um 19.00 lädt der Bahnhof Langendreer in Kooperation mit dem „Politischen Archiv Bochum“ zu einer Lesung mit der Journalistin und Autorin Ing­rid Strobl ein. Sie wird ihr gerade erschienenes Buch „Der Wecker, der Knast und ich“ vorstellen. In der Ankündigung heißt es über das Buch: »Im Dezember 1987 wurde Ingrid Strobl in ihrer Kölner Wohnung festgenommen, nach §129a – Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Sie hatte einen Wecker der Marke Emes Sonochron gekauft, für einen Bekannten, wie sie sagte, der sie darum gebeten hatte. Dieser Wecker wurde als Zeitzünder bei einem Sprengstoffanschlag der »Revolutionären Zellen« auf ein Lufthansagebäude verwendet, bei dem ein Sachschaden entstand. Mit dem Anschlag wurde gegen die Abschiebepraxis von Asylsuchenden protestiert, was Ingrid Strobl befürwortete.

Sie weigert sich, den Namen des Bekannten zu nennen, und bleibt in Untersuchungshaft. Im Juni 1989 wird sie zu fünf Jahren Haft verurteilt. Nachdem der Bundesgerichtshof das Urteil zunächst aufgehoben hat, wird Ingrid Strobl in der Revisionsverhandlung 1990 schließlich wegen Beihilfe zu einem Sprengstoffanschlag zu drei Jahren Haft verurteilt. Dreißig Jahre später reflektiert sie in ihrem sehr persönlichen Buch über Hafterfah­rungen, Feminismus und individuelle Verantwortung; dabei fragt sie auch nach den Motiven und der Legitimation von Widerstand und Gewalt.«
Der Eintritt ist frei.