Montag 13.01.20, 13:49 Uhr

Demnächst im endstation.kino


Das endstation.kino zeigt ab Donnerstag, den 16.01. den Spielfilm Crescendo – #MakeMusicNotWar mit Peter Simonischek (Toni Erdmann) in der Hauptrolle. Eduard Sporck ist ein weltberühmter Dirigent, der an einer Frankfurter Musikhochschule unterrichtet. Nun soll er ein Konzert vorbereiten, welches Jugendliche sowohl aus Palästina als auch aus Israel bestreiten. Das Konzert soll aktuelle Friedensverhandlungen zwischen beiden Ländern begleiten und ein Zeichen gegen den Hass setzen, der schon so lange vorherrscht. Während die jungen Musiker optimistisch sind, zweifelt Sporck – auch, weil er eine schwierige eigene Geschichte in sich trägt: Seine Eltern waren aktiver Teil des NS-Systems.

Ebenfalls ab Donnerstag, den 16.01. zeigt das endstation.kino den brasilianischen Spielfilm Die Sehnsucht der Schwestern Gusmão. Rio de Janeiro, 1950. Trotz aller Unterschiede sind die beiden Schwestern Eurídice und Guida unzertrennlich. Während Eurídice von einer Karriere als Pianistin träumt, ist Guida vor allem in die Liebe verliebt. Als sie mit einem Matrosen durchbrennt, beginnt sie ihrer Schwestern sehnsuchtsvolle Briefe zu schreiben, die diese jedoch nie erreichen. Denn alle Versuche der Kontaktaufnahme werden von den Eltern unterbunden, auch als die Schwestern wieder in einer Stadt leben. Hinter der historischen Kulisse von Karim Aïnouz‘ scharfsinniger Romanverfilmung scheint der Traum eines von Gerechtigkeit, Gleichheit und Diversität bestimmten Brasiliens hervor.

Weiterhin ist im endstation.kino außerdem der dokumentarische Animationsfilm Buñuel im Labyrinth der Schildkröten zu sehen. Der Film erzählt die ungewöhnliche Geschichte der Entstehung von Luis Buñuels drittem Film Erde ohne Brot (1933). Nach dem Skandal um Das goldene Zeitalter (1930) steht der Regisseur ohne Geldgeber da. Der Bildhauer Ramón Acín glaubt jedoch an ihn und finanziert auf Basis eines Lotteriegewinns sein nächstes Filmprojekt. Die beiden Freunde begeben sich dafür in die verarmte Region Las Hurdes in der Extremadura, um die dortigen Lebensbedingungen auf Zelluloid festzuhalten. Nach einer Graphic Novel von Fermín Solís.

Am Montag, den 20.01. zeigt das endstation.kino im Rahmen des endstation.clubs Panorama Istanbul, ein Kurzfilmprogramm mit Filmen aus der türkischen Metropole. Istanbul ist eine faszinierende Stadt. Für manche bedeutet Istanbul ein Überlebenskampf, weil „das Brot im Maul des Löwen steckt“ (türk. Sprichwort frei übersetzt). Mit zwei Kurzfilmen besuchen wir Istanbul, seine Straßenverkäufer und seine Flaschensammler. Es wird an dem Abend gelesen, gesungen, zwei preisgektrönte Kurzfilme geschaut und darüber diskutiert. Die Filme erzählen die Geschichten aus Istanbuler Alltag. Die Veranstaltung wird von Güler Bulgurcu-Schaak organisiert und moderiert, der Eintritt ist frei. Der endstation.club wird gefördert vom Föderfonds Interkultur von Interkultur Ruhr/RVR.

Am Dienstag, den 21.01. ist dann mit Silverado der sechste und letzte Teil der Reihe Horizons West zu sehen, die von Oktober 2019 bis Januar 2020 in Kooperation mit dem Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität in Langendreer lief. Nach dem desaströsen Flop von Heaven’s Gate erreichte der Western in den 1980er Jahren seinen ökonomischen und ästhetischen Tiefpunkt. Einzige Ausnahmen: Clint Eastwoods Pale Rider und Lawrence Kasdans Komödie Silverado, die sich an einer Wiederbelebung und Weiterführung des Genres versuchen. Vor dem Film gibt es eine Einführung und im Anschluss ein Filmgespräch.