Freitag 10.01.20, 18:21 Uhr

Workshop Feminismus und Marxismus


Die Linke Liste an der Ruhr-Uni lädt am Montag, dem 13. Januar um 16 – 21 Uhr zu einem Workshop zum Thema Feminismus und Marxismus in der Frauenbibliothek Lieselle, Ruhr-Uni, GA 02/60 ein: »Selbstbestimmung, Sexualität, Geschlecht, Identität, Liebe – diese Themen und Begriffe treten in feministischen Debatten auf. Ganz andere Begriffe und Themen prägen dagegen die marxistischen Debatten: Arbeit, Geld, Ware, Wert, Kapital. So verwundert es nicht, dass die Analyse der Geschlechterverhältnisse nicht fester Bestandteil marxistischer Theorie ist – und die Reflexion der Produktionsverhältnisse nicht fester Bestandteil feministischer Theorien.

In unserem Workshop wollen wir den Zusammenhang zwischen den Geschlechterverhältnissen und dem Kapitalismus in den Blick nehmen. Dazu werden wir uns zunächst einige grundlegende Begriffe der Marxistischen Analyse – wie sie oben genannt wurden – erarbeiten. Daran anschließend werden wir weiterführende Fragen beantworten wie z.B.: Was wird in der Marxschen Analyse nicht berücksichtigt?

Mit unserem Workshop wollen wir das Interesse an – und die Lust auf eine feministisch-marxistische Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen wecken.Der Workshop richtet sich an Interessierte, die wenig bis kein Vorwissen zu Marx und/oder zur feministischen Marx-Interpretation haben. Die WorkShoppenden sind Absolventinnen der Gender Studies und haben ein großes Herz für „blöde Fragen“. Es wird eine Pause mit Pizza (auch vegan möglich) geben!«

Der Workshop ist beschränkt für flint*
Die Linke Liste schreibt dazu: »Warum nur für FLINT* (Frauen, Lesben, Intersex, Nonbinary und Trans*)?

Diskriminierung gegenüber FLINT* ist ein alltägliches Phänomen. Sie drückt sich zum Beispiel darin aus, dass sexistische Witze
erzählt werden, dass die Körper von FLINT* beiläufig kommentiert und bewertet werden, dass Cis-Männer (siehe unten) häufig größere Redeanteile haben als FLINT*, dass ihnen oft aufmerksamer zugehört wird und ihre Stimme mehr Gewicht hat, dass FLINT* häufig die Erfahrung machen, dass ihre Grenzen überschritten werden (durch ungewollte Annäherungen, aufdringliche Fragen, etc.).
Gesellschaftsanalyse in Anknüpfung an Marx wird aktuell oft mit mackerhafter Attitüde von Cis-Männern betrieben. Um eine (erste)
Möglichkeit der Beschäftigung mit Marx ohne diese identitäre Selbstvergewisserung zu ermöglichen und um einen Raum zu schaffen,
in dem diskriminierendes Verhalten gegenüber FLINT* weniger wahrscheinlich ist, richtet sich unser Workshop nur an FLINT*.

Was genau heißt eigentlich FLINT*?

Vielleicht fragt ihr Euch, warum wir Frauen schreiben und dann extra nochmal Lesben, weil das doch auch Frauen sind. Wir führen Lesben trotzdem extra nochmal auf, weil Lesben oft unsichtbar gemacht werden. Mit Intersex sind Menschen gemeint, die mit Geschlechtsmerkmalen zur Welt kommen, die sich nicht eindeutig als „weiblich“ oder „männlich“ einordnen lassen. Mit Trans* sind Menschen gemeint, die bei der Geburt als „weiblich“ bzw. „männlich“ eingeordnet wurden, für die das aber nicht oder nicht ganz passt. Nonbinary oder nichtbinäre Personen sind Menschen, die sich weder als (ausschließlich) männlich oder weiblich verorten.

(Cis bedeutet, dass eine Person sich selbst als das Geschlecht wahrnimmt, das ihr bei der Geburt zugeordnet wurde. Ein cis Mann ist also eine Person, die bei der Geburt als männlich eingeordnet wurde und sich selbst als Junge/Mann wahrnimmt.)«