Die Initiative Religionsfrei im Revier, die eng mit der Giordano Bruno-Stiftung (gbs) und dem Bund der Konfessionsfreien und Atheisten (IBKA) zusammenarbeitet, lädt am Dienstag, den 3. Dezember um 19.00 Uhr im Bahnhof Langendreer zu einer Lesung und Diskussion mit Helmut Ortner ein. Er stellt das Buch „EXIT – Warum wir weniger Religion brauchen“ vor. Vor 100 Jahren wurde die Weimarer Reichsverfassung beschlossen, im August 1919 trat sie in Kraft. Darin wurden Kirche und Staat voneinander getrennt und der Einflussbereich der Religion politisch begrenzt. Die entsprechenden Bestimmungen wurden 1949 auch in das Grundgesetz aufgenommen. Dennoch wird die Trennung von Staat und Kirche bis zum heutigen Tag nicht konsequent vollzogen. Nach wie vor genießen Religionen erhebliche Privilegien, nach wie vor verletzt der Staat das in der Verfassung formulierte Neutralitätsgebot. Ein permanenter Verfassungsbruch.
Wie weitreichend die damit einhergehende Verletzung der weltanschaulichen Neutralität des Staates ist, zeigen die Beiträge in diesem Band. Die Autorinnen und Autoren sind sich einig: In einer modernen, säkularen Demokratie darf sich der Staat mit keiner bestimmten Religion identifizieren. Statt das »christliche Abendland« zu beschwören, gilt es die Grundlagen eines säkularen Staates zu verteidigen. Es ist höchste Zeit, dass aus unserem Verfassung-Text endlich Verfassungs-Wirklichkeit wird.
Welche Rolle soll Religion heute spielen? So wenig wie möglich – wenn es nach den Autorinnen und Autoren dieses Bandes geht. Statt das »christliche Abendland« zu beschwören, ist es an der Zeit, die Grundlagen eines säkularen Staates zu verteidigen.
„Die Religion vergiftet alles“, sagt Christopher Hitchens. Ortners Sammel-Band versteht sich als Entgiftungs-Lektüre.
Helmut Ortner, Jahrgang 1950, hat bislang mehr als zwanzig Bücher – überwiegend politische Sachbücher -veröffentlicht, u.a. Der Hinrichter – Roland Freisler, Mörder im Dienste Hitlers, Der einsame Attentäter – Georg Elser und Fremde Feinde – Der Justizfall Sacco & Vanzetti. Zuletzt erschienen Gnadenlos Deutsch (2016), Wenn der Staat tötet – Eine Geschichte der Todesstrafe (2017) sowie Dumme Wut, kluger Zorn (2018). Seine Bücher wurden bislang in 14 Sprachen übersetzt. Helmut Ortner arbeitet und lebt in Frankfurt und Darmstadt. Er ist Mitglied bei Amnesty International und im Beirat der Giordano Bruno-Stiftung.
Dienstag 26.11.19, 12:30 Uhr
.. nach wie vor verletzt der Staat das in der Verfassung formulierte Neutralitätsgebot. Ein permanenter Verfassungsbruch.
Ist der Staat also eine verfassungsfeindliche Organisation ? Oder darf hier dann jetzt jeder auf das scheißen, was im Grundgesetz und anderen Gesetzen steht ? Und das Grundgesetz ist nicht irgendeines , sondern das wichtigste, wurde gestern erst im KIRAKA gesagt, als es um Kinderrechte ging. Ich war im Studium mal Hiwi, Hilfswissenschaftler, und wir Hiwis mussten beim Instituts-Chef Max Imdahl einen Eid auf die Verfassung ablegen, wenn wir unsere Jobs behalten wollten. Also brechen unsere verfassungsfeindlichen Politiker auch noch ihre Eide. Dafür sind andere Menschen im Knast gelandet.
Mir fällt da noch was ein : Im März 2010 beschloss der Bundestag mit breiter Mehrheit, die Bundesregierung solle sich „gegenüber den amerikanischen Verbündeten mit Nachdruck für den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland einsetzen“. Das hat aber keine Bundesregierung gemacht. Die Atomwaffen in Büchel sind nach wie vor da und werden sogar modernisiert.
Wir dürfen folglich auch keinen Heller auf das Geschwätz unserer kriminellen Politiker geben.