Samstag 12.10.19, 07:14 Uhr

Nachhilfeangebot in Sachen sozial-ökologische Transformation


Die attac-Gruppe Bochum hat die Bochumer Stadtpolitiker*innen und -verwalter*innen in einem Offenen Brief eingeladen – zu einem Kongress zur Finanzierung der sozial-ökologischen Transformation. Weil auch die Vertreter*innen von Politik und Verwaltung als Verantwortliche für die Stadtgestaltung wüssten, dass mit einem einfachen Weiter-so die Klimaziele in der Stadt nicht zu erreichen sind, könnten sie am Wochenende die für den Wandel nötigen Finanzinstrumente kennenlernen. Im Wortlaut:

Offener Brief an die Stadtpolitiker*innen und Stadtverwalter*innen in Bochum

Liebe Stadtpolitiker*innen und Stadtverwalter*innen in Bochum,

wir von attac Bochum möchten Sie kurzfristig aber herzlich zu einem besonderen Termin an diesem Wochenende einladen:

Unter dem Motto „Einfach.Umsteuern: Finanzierung der sozial-ökologischen Transformation“ findet vom 11. bis zum 13. Oktober am Nordrand des Ruhrgebiets, in Oer-Erkenschwick ein für Sie sicher interessanter Kongress statt

Auf dem dortigen Kongress sollen Vorschläge diskutiert und konkretisiert werden, wie der notwendige Wandel herrschender Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen finanziert werden kann. Denn sicher sehen auch Sie seit längerem, dass sich mit einem einfachen „Weiter so“ weder die Klimaziele von Paris, noch die von Deutschland oder gar die unserer kleinen Stadt erreichen lassen.

Um diese Ziele zu erreichen, sind vor allem Investitionen in den urbanen Wandel gefragt, gerade die Verkehrs- und die Wärmewende erfordern hohe Investitionen – durch Ausbau des ÖPNV, Rad- und Fußverkehrs und der energetischen Gebäudesanierung.

Unabhängig von einer erfolgreichen Bundes- und Landespolitik, auf die Sie leider keinen Einfluss haben, wissen Sie um ihre Pflicht, hier mindestens für die nachfolgenden Bewohner*innen dieser Stadt tätig zu werden. Dieses Bewusstsein wollten Sie ja auch durch die Ausrufung des Klimanotstands den Bürger*innen verdeutlichen.

Doch wie die dazu nötigen Finanzmittel generieren? Wie die geringen Haushaltsmittel der Kommune erhöhen, wie die Schuldenbremse überstehen? Sind möglicherweise Bürgerhaushalt, City-Maut oder kompensierende ÖPNV-Jahrestickets bei Kfz-Neuzulassung die richtigen Instrumente? Oder der Abruf und die Forderung von Förderinstrumenten?

Bei der Konferenz am Rand der Haard können Sie das gesamte Portfolio guter Ideen und Beispiele kennenlernen und diskutieren. Auf zukünftige klimaschützende Investitionen bräuchten Sie möglicherweise nicht länger zu verzichten und könnten bei den Bürger*innen neue Hoffnungen auf eine zukunftsfähige Stadtgestaltung auslösen.

Die Konferenz beginnt am Freitagabend um 17:00 Uhr und geht bis Sonntag 14:00 Uhr. Ohne Übernachtung kostet die Teilnahme 25 Euro. „In Einzelfällen sind bei Finanzierungsproblemen Sonderregelungen möglich“, sagen die Veranstalter*innen.

Kleiner Tipp: Das Salvador-Allende-Haus am Rande der Haard, dem der größten zusammenhängenden Waldgebiet in der Nähe, in der die Veranstaltung stattfindet, ist wunderbar schön gelegen, es gibt sehr gutes Essen und mit kurzen Wanderwegen zum Stimberg (156,9 m) lässt sich von dort das gesamte Ruhrgebiet überblicken.

Ihre attacies in Bochum