Mittwoch 07.08.19, 21:30 Uhr

Schluss mit „Business as usual“


Die internationale Bewegung Extinction Rebellion, kurz XR, protestiert an diesem Wochenende in Bochum „gegen die Untätigkeit von Politik, Wirtschaft und Medien im Angesicht der Klimakrise“ und schreibt: »Treffpunkt ist am 10. August um 13 Uhr am Hauptbahnhof Bochum. Mit den „Farben der Rebellion“ wollen die Aktivistinnen und Aktivisten auf die drohende Klimakatastrophe hinweisen und die Regierung zum Handeln bewegen. Ursprünglich war ein sogenanntes Swarming geplant, dabei blockieren zahlreiche Aktivistinnen und Aktivisten mehrmals für wenige Minuten die Straße. Wegen massiver Bedenken bezüglich der Sicherheit und juristischer Unklarheiten seitens der Polizei Bochum hat sich die ansässige Ortsgruppe von XR kurzerhand dazu entschieden die Aktion in ein farbenfrohes Fest umzuwandeln. Jeder Mensch, der die Bewegung kennenlernen möchte, ist dazu herzlich eingeladen. Trotz des Festcharakters soll der eigentliche Anlass nicht aus dem Fokus geraten: Die fortschreitende Klimakrise.

Die neue Bewegung, die im letzten Jahr in Großbritannien begann, nutzt Aktionen zivilen Ungehorsams wie Straßenblockaden – aber auch angemeldete Protestaktionen wie hier in Bochum – um Gesellschaft und Politik aufzurütteln und einschneidende Maßnahmen in Anbetracht der ökologischen Krise einzufordern.
„Wir stehen vor dem globalen ökologischen Kollaps“, sagt Norman Schumann von Extinction Rebellion Bochum. „Unsere Bewegung hat drei Kernforderungen. Erstens muss die Regierung die volle Wahrheit über die ökologische Krise offenlegen und gemeinsam mit den Medien die absolute Dringlichkeit des Wandels an die gesamte Bevölkerung kommunizieren. Zweitens muss die Regierung verbindliche Maßnahmen ergreifen, um die Netto-Treibhausgas-Emissionen in Deutschland bis 2025 auf Null zu reduzieren und das allgemeine Niveau des Ressourcen- verbrauchs zu senken. Diese Forderung verlangt zwangsläufig Maßnahmen von drastischem Ausmaß. Weil wir nicht bereit sind, dies allein unser bisher so unverantwortlich handelnden Regierung zu überlassen, fordern wir drittens die Einsetzung einer Bürger*innenversammlung, die diese Maßnahmen begleitet und gewährleistet, dass der Wandel gerecht und demokratisch abläuft.“«