Die Kampagne Buy Good Stuff hat einen Moderführer veröffentlicht und schreit: „Who made my clothes? Wie fair geht es zu in meinem Kleiderschrank? Unter welchen Bedingungen wurde das T-Shirt produziert, in dem ich unbeschwert den Sommer genieße oder die Jeans, die mir so perfekt passt? Immer mehr Menschen fragen das – sie wollen wissen, wie und wo ihre Kleidung hergestellt wurde. Zudem wollen sie wissen: Wo finde ich in meiner Stadt attraktive Mode, die zu fairen Bedingungen produziert wurde? Die Antworten auf diese Fragen liefert Buy Good Stuff, der erste Fair Fashion Shopping Guide des Ruhrgebiets.
Der Ratgeber ist ab Juli kostenfrei in verschiedenen Modeläden, wie z.B. Native Souls, Jungle Mode, Kleine Helden, Kong Island u.a., die öko-faire Bekleidung anbieten sowie in öffentlichen Einrichtungen in Bochum erhältlich.
Das Konzept von Buy Good Stuff Ruhrgebiet
10.000 frisch gedruckte Exemplare von Buy Good Stuff machen das große Angebot öko-fairer Mode im Revier sichtbar. Ein Store-Register mit über 200 Adressen von Concept-Stores, Boutiquen, Ateliers, Filialen und Second-Hand-Stores weist KonsumentInnen den Weg in die Geschäfte. Zahlreiche ModedesignerInnen, Labels und InhaberInnen von Stores aus dem Ruhrgebiet kommen in redaktionellen Beiträgen zu Wort, weitere Artikel berichten über die Probleme konventioneller Fertigung und die Möglichkeiten ökologischer Produktion unter fairen Arbeitsbedingungen. Eine Fotostrecke mit attraktiver fairer Mode rundet den Inhalt des Ratgebers ab. Der Ratgeber ist ab Juli kostenfrei in verschieden Modeläden, die öko-faire Bekleidung anbieten sowie in öffentlichen Treffpunkten in Bochum erhältlich.
Alle Infos sollen künftig auch auf der Webseite www.buygoodstuff.de bereitgestellt werden, inklusiveinteraktiver Shopping-Map zur Ladensuche.
Wer steckt hinter Buy Good Stuff Ruhrgebiet?
Buy Good Stuff Fair Fashion Shopping Guide ist ein breit aufgestelltes Kooperationsprojekt von Engagement Global, der AMD Akademie Mode & Design Düsseldorf, des Netzwerks Faire Metropole Ruhr und dem Seminar für Kulturanthropologie des Textilen (TU Dortmund).
„Wir freuen uns über das breite Netzwerk von KooperationspartnerInnen, die eine Realisierung von Buy Good Stuff für das Ruhrgebiet ermöglicht haben“, sagt Ina Köhler, Studienleitung Modejournalismus/Medienkommunikation an der AMD Akademie Mode & Design Düsseldorf, und eine der InitiatorInnen des Projekts. Engagement Global war mit Mitteln des Bundesministeriums für Entwicklung und Zusammenarbeit für die Finanzierung des Projekts verantwortlich. Studierende aus dem Bereich Modejournalismus/Medienkommunikation an der AMD Akademie Mode & Design entwickelten unter der Leitung von Ina Köhler das visuelle und journalistische Rahmenkonzept für Buy Good Stuff Ruhrgebiet. Masterstudierende des Seminars für Kulturanthropologie des Textilen (TU Dortmund) verfassten unter der Leitung von Dr. Viola Hofmann redaktionelle Beiträge zu Stores der Region. Das Netzwerk Faire Metropole Ruhr war verantwortlich für die Befragung des lokalen Einzelhandels im Revier und die Aufbereitung der Ergebnisse im Guide.
Breites Angebot an öko-fairer Mode im Einzelhandel
Wie umfangreich das Angebot in der Region mittlerweile ist, zeigte die Umfrage in zwölf ausgewählten Städten: Von Oktober 2018 bis März 2019 wurden 395 inhabergeführte Modegeschäfte zwischen Dinslaken und Hamm sowie ca. 200 Modefilialisten zu ihrem Sortiment befragt. Das Ergebnis: „KonsumentInnen können im Ruhrgebiet ein vielfältiges Angebot an ethisch produzierter Mode finden: 100 Modegeschäfte führen ökologisch nachhaltigein und/oder sozial produzierte Bekleidung. 23 Stores bieten ausschließlich öko-faire Bekleidung in Städten wie Bochum, Essen, Dortmund, Hagen und Recklinghausen. Vier Weltläden führen ein Bekleidungsangebot und 44 weitere Geschäfte einen Anteil öko-fairer Bekleidung“, so Markus Heißler und Vera Dwors vom Netzwerk Faire Metropole Ruhr.
83 Second-Hand-Läden bieten eine weitere Variante des nachhaltigen Konsums. Zusätzlich verkaufen 13 Modefilialisten in ihren Filialen eine Auswahl meist zertifizierter fairer oder ökologischer Mode. Bochum ist mit rund 30 Anbietern im Einkaufsführer vertreten, ebenso sind die Adressen von 15 Second Hand Geschäften aufgeführt.
Hot Spot Bochumer Innenstadt und Ehrenfeld
Die Bochumer Innenstadt und Ehrenfeld gehören zu den Hot Spots der öko-fairen Bekleidungsszene im Ruhrgebiet. Die KundInnen finden hier ein breites Angebot an ethischer Kleidung. Vom hundertprozentig öko-fairen Store, der hippen Boutique mit öko-fairen Anteil bis hin zum kleinen Atelier, das mit Herzblut Bekleidung selbst schneidert – hier findet sich alles.
Die Sensibilität der KonsumentInnen für ethische Produktion in der Modebranche wächst. „Alles hat seinen Wert! Es braucht alleine 300 Menschen mit ihren speziellen Fähigkeiten, um ein bedrucktes T-Shirt an den Kunden zu bringen. Wenn Mensch sich für ein billiges Bekleidungsstück entscheidet, entscheidet dieser sich auch für Kinderarbeit, erbärmliche Zustände in der gesamten Produktionskette und beträchtliche Schäden an der Umwelt, so Andreas Schröter, Inhaber von Kong Island in der Bochumer Innenstadt. Mitherausgeber Markus Heißler, der auch Mitglied in der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Bochum ist, ergänzt: „Mit dem Modeführer Buy good Stuff, bieten wir den Konsumentinnen und Konsumenten, eine praktische Einkaufshilfe, wenn sie alternative Angebote im Bekleidungsbereich suchen. Viele möchten gerne fair einkaufen, wissen aber bisher nicht wo.“«