Am Freitag, den 22. hatten März der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (adfc) Bochum und die Fahrradinitiative urbanRadeling zu einer Fahrrad-Demo für mehr Rücksicht beim Überholen von RadfahrerInnen aufgerufen. Einige der mehr als 100 TeilnehmerInnen hatten mit “Poolnudeln†auf dem Gepäckträger oder am Lenker, mit Plakaten und entsprechend bedruckten Warnwesten dazu aufgefordert, beim Überholen von RadfahrerInnen den geforderten Mindestabstand einzuhalten. Vorschrift ist, dass beim Überholen von RadfahrerInnen durch Kraftfahrzeuge ein Abstand von mindestens 1,5 Metern (zum Lenkerende!) eingehalten werden muss. Der NABU Bochum hat auf seiner Webseite Fotos von der Demonstration veröffentlicht.
anbei mein Leserinnenbrief an die WAZ z.K.
„Parkverbot ergibt keinen Sinn“
… zitiert die WAZ einen Anwohner und widmet dieser Ansicht gleich eine Viertelseite. So so, jahrein, jahraus parken die Leute dort falsch, haben sie doch entschieden, der Restplatz auf dem Fußweg reiche für Menschen ohne Auto „locker aus“. Und nun sind sie sauer, weil sie Knöllchen bekommen. Was Recht ist und was Vernunft, wollen sie bestimmen; von der Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer haben sie anscheinend noch nie gehört. Da kann der Weg ruhig „Gehsteig“ heißen, das kümmert doch keinen Autofahrer, der vor der Haustür parken will. Wo „Parkplatzmangel“ herrscht, muss die Zweckentfremdung des Fußwegs (und der Baumscheiben noch dazu) doch wohl erlaubt sein! Das ist unverschämt und auch dumm, mit solchen Ansichten ist die notwendige Verkehrswende kaum machbar – und mit dieser breiten Berichterstattung über den Unsinn auch nicht. Am Tag, als schon wieder ein Autofahrer eine Radlerin schwer verletzt hat, haben Sie, geehrte WAZ Redakteure, mit diesem und einem weiteren Artikel über Parkuhren im Kirchviertel, doch ohne eine Zeile über die Fahrraddemo zum richtigen Abstand, ein Statement zur Verkehrspolitik abgegeben, das kein bisschen auf der Höhe der Zeit ist. Schade!