Dienstag 29.01.19, 20:59 Uhr

Streik bei der Arbeiterwohlfahrt


Der Sprecher der Bochumer Linken Amid Rabieh erklärte zum heutigen Streik in zahlreichen AWO-Einrichtungen:„Die AWO muss den Beschäftigten ein deutlich besseres Angebot unterbreiten. Sie machen hier vor Ort eine ausgezeichnete Arbeit und haben es verdient, vernünftig bezahlt zu werden. Der Warnstreik ist die richtige Antwort auf das inakzeptable Angebot, den Lohn lediglich um 7 Prozent zu erhöhen. Damit würden die Beschäftigten unter dem durchschnittlichen Lohnniveau im öffentlichen Dienst zurückbleiben.
Wir unterstützen die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit und hoffen auf das Verständnis der Bochumerinnen und Bochumer für den heutigen Warnstreik. Wir begrüßen es, dass die Kolleginnen und Kollegen den Verhandlungsdruck erhöhen und für eine faire Bezahlung in Düsseldorf auf die Straße gehen.“
Zu den heutigen Tarif-Verhandlungen erklärte ver.di NRW: »Begleitet von einem Warnstreik, an dem sich rund 2.500 Beschäftigte der AWO NRW aus allen Landesteilen beteiligten, verlief die zweite Verhandlungsrunde zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Arbeiterwohlfahrt am heutigen Dienstag im Kern ergebnislos.
Ein Erfolg wurde mit der Warnstreikaktion zwar erzielt: die Arbeitgeberseite bietet eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um je 50€ pro Monat in zwei Schritten, ab dem 01.01.2019 und dem 01.01.2020. Wer in der praxisintegrierten Ausbildung zum/zur Erzieher*in ist, soll eine Ausbildungsvergütung in der Höhe erhalten, wie sie für Azubis in der Pflege nach TV AWO NRW gezahlt wird.
Ansonsten blieben die Arbeitgeberseite aber bei ihrem bisher vorgelegten Angebot von rund 7% in drei Schritten, bei 30-monatiger Laufzeit, ab dem 01.01.2019.
ver.di Verhandlungsführer Wolfgang Cremer zeigte sich enttäuscht und entschlossen zugleich. „Im Kern unserer Tarifrunde sind wir keinen Schritt vorangekommen. Im Gegenteil. Die Arbeitgeber haben betont, dass sie eine lange Laufzeit auf jeden Fall wollen. Die 30 Monate halten sie für gerechtfertigt. Sie erkennen nicht an, dass ihr Angebot deutlich unter dem Wert der Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst liegt und es für eine so lange Laufzeit bei der AWO in NRW deshalb keinen Grund gibt.“ Einkommensverluste von bis zu 400 Euro monatlich gegenüber der Bezahlung im öffentlichen Dienst seien nicht hinnehmbar. „Wenn sich das nicht bessert, wird es weitere Streiks geben“, kündigte Cremer an.«