Freitag 07.12.18, 19:15 Uhr

Doku: „Rebellen im Namen der Erde“


Am Dienstag, den 18.12. zeigt die Naturfreundejugend um 18.30 Uhr im Naturfreundezentrum, Alte Bahnhofstr. 175 in Langendreer den Dokumentafilm „Rebellen im Namen der Erde“. Im Mittelpunkt des Filmes stehen einige Umweltschützer, die zu radikalen Methoden greifen, um ihre Ziele durchzusetzen: »Sie sprengen Biotechniklabore in die Luft, legen Walfangflotten lahm, ketten sich an Bahngleise oder besetzen Bäume. Das macht sie in den Augen des FBI zu Terroristen. Es sieht die Ökokrieger sogar als zweitgrößte Bedrohung nach Al-Quaida. Auf diese Weise machen die FBI-Beamten Stimmung gegen jede Form von Aktivismus und zivilem Ungehorsam.

Wie Guerillas jagen die Eco Warriors Biotechniklabors in der Bucht von San Francisco in die Luft, weil dort Tierversuche durchgeführt werden. Sie legen die japanische Walfangflotte in der Antarktis lahm, zersägen Geländewagen in Oregon, ketten sich in Deutschland an Bahngleise, um einen Atommülltransport zu stoppen, und besetzen Mammutbäume in den nordkalifornischen Sequoia-Wäldern.

In den Augen des FBI handelt es sich bei diesen militanten Umweltschützern um Terroristen, die nach Al-Quaida als zweitgrößte Bedrohung für die Sicherheit des Landes gelten. Für diejenigen in den USA und in Europa, die die bürgerlichen Freiheiten beschränken möchten, sind derlei Aktionen ein willkommener Vorwand, um in der öffentlichen Meinung Stimmung gegen jede Form von Aktivismus und zivilem Ungehorsam zu machen. Auf diese Weise wird der Verabschiedung von immer restriktiveren Gesetzen der Boden bereitet und Bürgerengagement als Straftat verurteilt.

Themenabend: Jung, aktiv und kampfbereit. Wo ist der revolutionäre Geist der 68er geblieben? Unsere heutige Gesellschaft scheint sich eingerichtet und mit vielem arrangiert zu haben. Doch vielleicht ist die Ruhe trügerisch. Überall auf der Welt formieren sich alternative Bewegungen. Getragen werden sie von jungen Menschen, die als Globalisierungsgegner, Freeters oder Eco Warriors Akteure des Widerstands oder Opfer eines Systems sind, an dessen Rande sie leben. Sie haben diese Gesellschaftsordnung weder mit aufgebaut, noch gewählt und lehnen sie ab.

Kurz vor den Studentenprotesten im Mai 1968 veröffentlichte der Journalist Pierre Viansson-Ponté in „Le Monde“ einen Artikel mit dem Titel „Frankreich langweilt sich“. Darin prangerte er die weit verbreitete Lethargie an und beschwor einen gesellschaftlichen Wandel herauf. Auch heute wirkt die Gesellschaft auf den ersten Blick wie gelähmt. Doch möglicherweise entwickelt sich gerade jetzt wieder eine mächtige Gegenbewegung, die wir nur nicht richtig wahrnehmen. Vielleicht sind wir blind für den aus verschiedenen Richtungen und Kontinenten zusammenwachsenden Protest der Jugend. Auf meist verschwommene und wenig organisierte, manchmal auch gewaltsame Art sagen alle das Gleiche: Es reicht!

Sie haben genug von einer Welt des Konsums und der sozialen Ungleichheit, genug vom Raubbau an der Natur auf Kosten der kommenden Generationen und genug von einer Gesellschaft, die ihre eigenen Kinder mit Gleichgültigkeit, Individualismus und Habgier ausgrenzt. Friedlich oder mit Gewalt, aus Überzeugung oder aus Notwendigkeit, erfinden diese Jugendlichen heute eine neue Form des Ungehorsams. Mit ihrer Art zu leben unterwandern sie die herrschenden Konsumgewohnheiten und schaffen damit einen subversiven Gegenentwurf zum gängigen Gesellschaftsmodell.«