Donnerstag 08.11.18, 15:58 Uhr

Das Schicksal der Susi Schmerler


Die VVN-BdA lädt am Freitag, den 16.11. um 19.00 Uhr in den Räumen von DIDF, Rottstr. 30 zu einem Vortrag von Dr. Hubert Schneider ein. Das Thema lautet: »Das Schicksal der Susi Schmerler, einem jüdischen Kind aus Bochum und die Geschichte der Bochumer „Ostjuden“.« In der Ankündigung der VVN-BdA heißt es: »Dr. Schneider, ein bekannter Historiker der Ruhr-Uni,  ist immer wieder ein gern gehörter Referent in der VVN-BdA Bochum. Er ist bekannt als der Wissenschaftler, der sich wie kein anderer mit dem Leben Bochumer Juden beschäftigt hat. Zahlreiche Bücher und Aufsätze zeugen von einem latenten und oft genug manifesten Antisemitismus in Bochum vor, während und nach dem Faschismus.

Ein bisher unerforschtes Kapitel war das Schicksal sog. Ostjuden in Bochum. Dr. Schneider ist diesem Thema intensiv nachgegangen. Bei seinen Recherchen erhielt er „Das Tagebuch der Susi Schmerler“.
Susi war ein jüdisches Mädchen aus Bochum. Susi, 1923 geboren, war gerade 10 Jahre alt, als die Faschisten in Deutschland 1933 an die politische Macht kamen.
Am 28.10. 1938 wurden auch in Bochum ca. 80 „Ostjuden“ nach Polen abgeschoben. Allein gelang Susi 1939 die Ausreise im März nach Palästina. Sie begann Tagebuch zu schreiben.
Dr. Schneider wird an Hand des Tagebuchs den Fragen nachgehen, wer eigentlich „Ostjuden“ sind, was eigentlich ein Kind aus der Königsstr. 26 (heute Annastraße 26) empfand, als es mit Eltern und einem kleinen Bruder über Nacht in ein fremdes Land deportiert wird. Welche quälenden Gefühle bewegten sie bei den Gedanken und Sorgen an das ungewisse Schicksal der Eltern und des kleinen Bruders (1931 geboren) nach ihrer Abreise nach Palästina? Bis zum Überfall der Wehrmacht auf Polen schrieb sich die Familie noch Briefe. Welche Ängste oder Hoffnungen teilen sich die getrennten Familienmitglieder mit? Warum schreiben die Eltern nach dem 1.9.1939 nicht mehr? Wo sind sie? Leben sie noch? Und der Bruder? Wie erlebt eine Jugendliche das Leben in einer ihr bis zu ihrer Ankunft in Palästina völlig unbekannten fremden Welt?
Wie reflektiert diese Jugendliche das Weltgeschehen?«