Am Dienstag, den 4. September berät der Ausschuss des Rates für Infrastruktur und Mobilität u. a. über die zukünftige Verkehrsführung auf der Herner Straße. Aus Sicht der Linksfraktion geht es dabei darum, welche Maßnahmen die Stadt Bochum ergreift, um die Gesundheit der Anwohner*innen an der Herner Straße zu schützen und das drohende Diesel-Fahrverbot zu verhindern. Die Linksfraktion beantragt, dass die Stadt den Empfehlungen des „Green City Plans“ folgt.
In einer Pressemitteilung erklärt die Linksfraktion: »Nötig wird der Antrag durch eine Mitteilung der Verwaltung. Darin kündigt die Stadt an, dass sie das von ihr selbst in Auftrag gegebene Fachgutachten missachten will. Sie will sich weigern, wie empfohlen jeweils eine Fahrspur auf der Herner Straße zu einer Rad-Bus-Spur umzuwidmen. Dabei hatte das im Juni vorgestellte Gutachten deutlich gemacht, dass einzig diese Maßnahme in Kombination mit Tempo 30 auf der Herner Straße „eine geeignete, angemessene Maßnahme zur Grenzwertunterschreitung der NO2-Belastung in 2018/2019“ ist. Entgegen der Gutachten-Empfehlung will die Verwaltung lediglich die Geschwindigkeit auf Tempo 30 reduzieren und die Durchfahrt für von der Autobahn kommende Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen verbieten.«
„Damit treibt die Stadt ein gefährliches Spiel“, sagt Sabine Lehmann, Mitglied der Linken im Mobilitätsausschuss. „Die Expertinnen und Experten haben deutlich gemacht, dass dies alleine nicht ausreichen wird, um die Konzentration des Abgas-Gifts Stickstoffdioxid (NO2) auf gesetzlich zugelassene Werte zu senken. Das bedeutet: Die Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner soll in Bochum weiter keine Priorität haben. Kalkuliert die Stadt den fortgesetzten Rechtsbruch bewusst ein, wird ein gerichtlich angeordnetes Diesel-Fahrverbot folgen. Darunter haben dann besonders die zu leiden, die sich nicht einfach mal so ein neues Auto kaufen können. All das kann die rot-grüne Rathauskoalition jetzt noch verhindern – indem sie unserem Antrag zustimmt.“
Helfe mir bitte einer das zu verstehen. Wenn keine Fahrzeuge über 3,5 t mehr über die Herne Str. (ab Autobahnabfahrt – A40 oder A43?) rollen dürfen, frage ich mich, wie die dann in die Stadt kommen sollen? Die fahren dann Hamme oder oder Stadion ab. Sollen die auf der Dorstener bzw. Gahlensche/Alleestr. oder der Castroper doch den Dreck haben?! Irgendwie müssen die doch zu ihrem Zielort, oder?!
Vielleicht könnte man am Schlachthof ja alle Güter auf Lastenfahrräder umladen … irgendwelche armen Schlucker, die das Zeug dann fahren (inkl. Stahltraversen etc.), findet man bestimmt – bei den Monsterlöhnen die in Deutschland gezahlt werden.
Ok, das letzte war Satire aber das darüber beschäftigt mich echt.
Mit der Sperrung wird erreicht, dass LKW nicht mehr die Abkürzung zwischen A 40 und A 43 über die Hernerstraße nutzen dürfen, sondern über das Autobahnkreuz Bochum fahren. Die Abkürzung wird dann z. B. nicht mehr in Navigationssystemen angezeigt. LKW aus Richtung Norden fahren dann von der A 40 und nicht von der A 43 auf die Herner Straße.
Liebe Linke!
Die Anlieger der Herner Straße haben die Straße mitbezahlt Die Fahrbahnen mit 20 % der Kosten.
Der Rest der Kosten wurde durch Land NRW hochprozentig bezuschusst.Hier gibt es eine Zweckbindungsfrist von mehr als 20 Jahren. (keine Umwidmung möglich). Eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h bringt bei der selben Anzahl von Fahrzeugen (60.000 in beiden Richtungen) mehr Ausstoß von NOx-en, da der wirkungsvollste Bereich eines Verbrenners zwischen 50 und 90 km/h liegt. Davor und dahinter ist der Verbrauch höher, also auch der Schadstoffausstoß (ist nun mal Physik, die man nicht überlisten kann). Bei 30 Km/h verbleibt jedes Fahrzeug 4 Minuten auf der Herner Straße; bei 50 km/h nur 2,4 Minuten. Alle Motoren laufen also viel länger auf diesen 2 Kilometern.
Diese Abkürzung wird auch nicht aus den Navis verschwinden, wenn sich die Reisezeit von 2,4 auf 4 Minuten erhöht, wenn die Alternative über die Autobahnen 8 Minuten dauert.
Die einzigen, die sich uber 30 km/h freuen sind die Mineralölkonzerne, da der Verbrauch und somit der Profit steigen wird.
Für cdie Anlieger ein Bärendienst.
(siehe auch: Lokalkompass, Bochum, Politik, „Temop 30-Herner Straße).
MfG Eugen Witt, Anlieger und Wahlbochumer
Lieber Eugen Witt,
die Effekte von Tempo 30 sind tatsächlich strittig, aber das ist das Einzige, was SPD und Grüne unternehmen wollen.
Unser Punkt ist ja gerade, dass zusätzlich der 2. vom Gutachter für notwendig erachtete Punkt, nämlich die Umwidmung eines Fahrstreifens in jede Richtung für Radfahrer, Busse und evtl. E-Mobile, umgesetzt wird! Wir wollen mehr Rad- statt Autoverkehr auf der Herner Straße, nicht nur eine Umverteilung der Kfz auf andere Schleichwege.