Donnerstag 15.03.18, 19:42 Uhr
Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst

Warnstreik in Bochum


Für Dienstag, den 20. März ruft ver.di in Bochum mehrere tausend Beschäftigte bei der BOGESTRA, dem USB, den Kitas, den Stadtwerken, der Sparkasse, dem Schauspielhauses, dem Akafö,  der Knappschaft, der Agentur für Arbeit, den Jobcentern, der LWL-Klinik und der Stadtverwaltung zum ganztägigen Warnstreik auf und erklärt: »Auch die zweite Verhandlungsrunde der Tarif- und Besoldungsrunde mit dem Bund und den Kommunen wurde ohne ein Ergebnis und ohne Angebot vertagt. Die Arbeitgeber waren nicht bereit, die Höhe oder die Struktur unserer Forderung zu akzeptieren. Deshalb werden die Streikaktionen jetzt auch in Bochum ausgeweitet.

Mindestbetrag lehnen die Arbeitgeber kategorisch ab.
Vor allen Dingen den geforderten Mindestbetrag lehnen sie als falsch und gefährlich ab! Sie wollen eher in den höheren Entgeltgruppen stärkere Entgeltsteigerungen ermöglichen. „Damit liegen wir in zentralen Punkten fundamental auseinander“, erklärt Gudrun Müller, Geschäftsführerin im ver.di Bezirk Mittleres Ruhrgebiet.
Trotz florierender Wirtschaftsentwicklung und hohen Steuereinnahmen sind sie nicht bereit, die wichtige und gute Arbeit im öffentlichen Dienst entsprechend zu würdigen! Wir wollen deutliche Lohnerhöhungen für alle Beschäftigten – vor allem aber die unteren und mittleren Einkommen deutlich anheben!
Großen Widerstand gegen die geforderten Entgelterhöhungen leisteten die Arbeitgeber der Sparkassen. Sie lehnen für ihre Beschäftigten – ohne eine fundierte Begründung zu geben – deutliche Entgelterhöhungen ab.

Schraube wird angezogen
Diese Blockadehaltung der Arbeitgeber trägt in keiner Weise zu einer Lösung bei. Deshalb muss jetzt „die Schraube angezogen“ und die Antwort aus den Betrieben kommen: Wir wollen auch in Bochum ein starkes Signal setzen und werden unsere Streiks ausweiten! Deshalb fordern wir weiterhin:

  • Erhöhung der Tabellenentgelte der Beschäftigten um 6 Prozent, mindestens um 200 Euro
  • Erhöhung der Auszubildendenvergütungen und der Praktikantenentgelte um 100 Euro
  • Unbefristete Übernahme der Auszubildenden
  • Tarifierung der bisher nicht tariflich geregelten Ausbildungs- und Praktikantenverhältnisse

Am Dienstag, 20. März wird ver.di in Bochum deshalb zum ersten ganztägigen Warnstreik aufrufen. „Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben und Verwaltungen werden jetzt ein deutliches Signal setzen und den Druck von unten aufbauen, um Bewegung in die Verhandlungen zu bringen“, so Müller. „Kein Bus und keine Bahn werden am Dienstag aus dem Depot fahren. Auch die Beschäftigten beim Umweltservice Bochum (USB) werden ihre Arbeit nicht aufnehmen.“ Außerdem sind zum ganztägigen Streik aufgerufen u.a. die Tarifbeschäftigten der Stadtverwaltung, der Kitas, der Stadtwerke, der Sparkasse, des Schauspielhauses, des Akafö (Studentenwerk), der Knappschaft-Bahn-See (KBS), der Agentur für Arbeit, des Jobcenters sowie der LWL-Klinik Bochum.

Die Streikenden versammeln sich zunächst um 10:00 Uhr auf dem Parkplatz Kirmesplatz (Castroper Straße) sowie an der ver.di Bezirksgeschäftsstelle (Universitätsstraße) und ziehen dann auf zwei Demo-Routen zum Dr. Ruer-Platz, wo ab 11:00 Uhr die zentrale ver.di-Kundgebung stattfinden wird.

„Wir bitten alle Bochumer Bürgerinnen und Bürger um Verständnis und Solidarität!“ erklärt Gudrun Müller. „Wir wollen nicht sie treffen, sondern die Arbeitgeberseite.“ Aus Sicht des ver.di-Bezirks hätte die Bevölkerung von dieser Arbeitskampfmaßnahme verschont bleiben können, wenn die Verantwortlichen im Arbeitgeberlager ein angemessenes Angebot auf den Verhandlungstisch gelegt hätten.«