Montag 29.01.18, 15:08 Uhr

6. DEFA-Filmtage im endstation.kino


Das endstation.kino lädt ab Samstag, den 3. Februar zu seinen 6. Bochumer DEFA-Filmtagen ein, die unter dem Motto Jahrestage stehen:  »Alle Veranstaltungen werden vom Berliner DEFA-Experte Paul Werner Wagner moderiert. Jahrestage und Jubiläen helfen der Erinnerung auf die Sprünge. Sie sollen Identität stiften und historisches Bewusstsein schärfen. Sie können aber auch dazu provozieren, Geschichte gegen den Strich zu bürsten. Im SED-Staat musste der Film helfen, das sozialistische Geschichtsbild zu verankern. Das führte nicht selten zu historischem Aktivismus: Der Eröffnungsfilm der 6. Bochumer DEFA-Filmtage musste z. B. pünktlich zum 40. Jahrestag der Novemberrevolution von 1918 fertig werden und wurde daher sogar von zwei Filmteams parallel gedreht. Aber gar nicht so selten unterlief auch bei der DEFA künstlerischer Eigensinn die ideologischen Vorgaben.
Am Übergang vom Jubiläumsjahr 2017 (500 Jahre Reformation, 100 Jahre Oktoberrevolution, u. v. a.) zum Jubiläumsjahr 2018 (100 Jahre deutsche Novemberrevolution, 50 Jahre Prager Frühling und „68er-Bewegung“) lädt die kleine Filmreihe zur kritischen Sichtung des Themas Jahrestage ein. Die vier Filme stehen für die Vielfalt cineastischer Erinnerungsarbeit in der DDR und öffnen Zugänge zu unterschiedlichen Etappen deutscher Geschichte im Spannungsfeld von Reformationen und Revolutionen.
In Kooperation mit dem Institut für Deutschlandforschung an der Ruhr-Universität und mit freundlicher Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Am Samstag, den 03.02. ist um 17.00 Uhr Kurt Maetzigs und Günter Reischs Film Das Lied der Matrosen zu sehen. Am Sonntag, den 04.02. ist um 17.00 Uhr Stein zu sehen. Im Anschluss gibt es ein Filmgespräch mit Franziska Günther (geb. Herold), der Darstellerin der Sara im Film und Witwe des Regisseurs Egon Günther.  Am Dienstag, den 06.02. ist um 18.00 Uhr Jörg Ratgeb, Maler zu sehen. Am letzten Festivaltag, Mittwoch, den 07.02. ist um 18.00 Uhr Sterne zu sehen.«