Mittwoch 21.06.17, 06:50 Uhr

Bilanz der BoBiennale


Das Kunst- und Kulturfestival der freien Szene Bochums, die BoBiennale, ist am vergangenen Sonntag zu Ende gegangen. Die OrganisatorInnen ziehen Bilanz und schreiben: »10 Tage lang präsentierten Bochumer KünstlerInnen mit ihren jeweiligen KooperationspartnerInnen und Gästen aus der Stadt, der Region und dem Ausland an über 40 Standorten im gesamten Stadtgebiet ihre Projekte aus verschiedenen künstlerischen Genres, wie u.a. Bildende Kunst, Film, Musik, Malerei, Lichtkunst, Theater etc.

Dabei konnten sich die TeilnehmerInnen über gut frequentierte Veranstaltungen und durchweg positive Zuschauerreaktionen freuen: So waren u.a. die Konzerte von „The Dorf und Das Ende der Kohle“ und dem „Rosenberg Trio“ aus den Niederlanden musikalische Highlights, die Angebote der „Ruhrliteraten im Quadrat“ zogen viele Interessierte an, Knut Schultz und Julia Nietzsche von der „Agentur für angewandte Performance-Kunst“ ließen kontinuierlich ihr Orakel für Ratsuchende sprechen und bisher unbekannte Orte wie Rottstr.5 H.O.F. und neue Formate wie „Frühstück zur Kunst“ freuten sich über ein großes Publikumsinteresse.

Ein voller Erfolg war der Open Air Tag auf dem Springorum Radweg. Die Produktion von „KunstimStadtraum“ lockte, auch dank des guten Wetters, über den Tag verteilt ca. 2500 Menschen auf die alte Bahntrasse zwischen Glockengarten und PrinzRegent-Gelände. Mit der Open Air Bühne, Klangfahrrädern, Physical Theatre, Film- und Hörstationen gab es viele spannende Angebote für die BesucherInnen. Besondere Publikumsmagnete waren die „Stadt.Spaziergänge“ der Stadtgeografin Mona Ende sowie die Landschaftsinstallation „darüber“ von Sowatorini, die mit Hängematten zum Entspannen einluden.

Ein weiterer Beweis für die Strahlkraft der BoBiennale waren die „last minute“ aufgenommenen Programmpunkte: Der junge Musiker Tristan Wulff bewies sein Talent auf der Open Air Bühne, die Künstlerin Doreen Becker zeigte in ihrem Atelier neben ihren eigenen Arbeiten zusätzlich Werke der in Tschechien lebenden Bildhauerin Karin Hilmar, im Theater der Gezeiten konnte man dem musikalischen Lyrikabend „So Long, Leonard Cohen“ (von und mit Wolfgang Bachmann, Nicolai Bachmann und Giampiero Piria) beiwohnen oder sich das neue Atelier der Künstlerin Janna Banning am Freigrafendamm ansehen.

„Wir hatten großen Spaß und die Besucher offensichtlich ebenfalls“ meint Sebastian Sowa und Verena Liebers schreibt: „Es war toll. Professionell und liebevoll organisiert, viele Highlights. Vor allem zum Open Air auf der Springorumtrasse habe ich viel positives Feedback bekommen, nicht nur zum eigenen Auftritt, sondern insgesamt. Das geballte Programm BoBiennale hat viel Aufmerksamkeit für die Kunst gebracht, auch Menschen, die keine Veranstaltung besucht haben, zeigten sich beeindruckt („beim nächsten Mal….“). Das Wetter hat natürlich auch perfekt mitgespielt. Im Moment fallen mir keine Verbesserungsvorschläge ein.“

Beeindruckt zeigten sich die Zuschauer nicht nur vom vielfältigen Programm der BoBiennale, sondern auch von der Gestaltung und Ausführung des dazu gehörigen Programmheftes, das im Nachgang als kleines Lexikon der Veranstaltungsorte mit Adresse, Kontakt u.a. benutzt werden kann. Viel Lob wurde ebenfalls der Website www.bobiennale.de gezollt.

Insgesamt sind sowohl die TeilnehmerInnen und OrganisatorInnen sehr zufrieden mit dem Verlauf der ersten BoBiennale und sehen sich in ihrem Vorhaben, die kreativen Kräfte der Freien Szene Bochums durch ein gemeinsames Vorhaben zu bündeln und zu stärken, und so den kulturellen Reichtum einem breiten Publikum zugänglich zu machen, positiv bestätigt. Der Dank des Organisations-Teams geht an alle KünstlerInnen und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und UnterstützerInnen, ohne die die Planung und Durchführung des Festivals nicht möglich gewesen wäre. Eins der Ziele für die Zukunft, neben der Erhaltung des künstlerischen Niveaus und der Optimierung von logistischen Abläufen, muss allerdings sein, die BoBiennale auf eine seriöse finanzielle Basis zu stellen, um nicht ausschließlich auf ehrenamtlich Tätige angewiesen zu sein und den beteiligten KünstlerInnen zumindest Unkosten im Rahmen des Möglichen zu erstatten.

Da der Turnus des Festivals auf zwei Jahre angelegt ist, ist die nächste Ausgabe der BoBiennale für 2019 zu erwarten. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.«

Unabhängig vom Ende der BoBiennale sind folgende Ausstellungen weiterhin geöffnet:

Neblige Zeiten, Dorothee Schäfer im color generator, bis 25. Juni
Do 20-22 Uhr
Sa/So 14-18 Uhr

Warmes Mausgrau, Uwe Siemens im Kunstverein Kulturrat Gerthe, bis 23. Juni
Di 15-18 Uhr
Do 18-20 Uhr

SKLO//Kunst aus Tchechien in den Rottstr5-Kunsthallen, bis 30. Juni
Do 15-18 Uhr
Fr. 17-20 Uhr
Und nach Vereinbarung (0178-9827120)

Gaby Taplick im adhoc, bis 25. Juni
nach Vereinbarung (info@adhocraum.com)