Samstag 03.06.17, 09:29 Uhr
Vom Blick auf die Anderen

Wir und Die


Eine Themenwoche zur Frage, wer wir sind,
was uns verbindet und was uns trennt
Mit dem Stück Kampf des Negers und der Hunde beginnt heute Abend in den Kammerspielen des Schauspielhauses eine Themenwoche zum Thema „Vom Blick auf die Anderen“.  VeranstalterInnen sind neben dem Schauspielhaus das endstation.Kino und das Haus der Geschichte. Zur Motivation der Woche heißt es: »Die Politik der einfachen Lösungen, die aktuell weltweit an Zuspruch gewinnt, fußt auf einer grundlegenden Trennung: Die Rede ist stets vom „Wir“, die wir hier sind (und vermeintlich immer schon hier waren), und auf der anderen Seite vom „Die“, den Illegalen und Migranten, die angeblich nicht zu uns gehörten, fremd seien und hier nichts zu suchen hätten. Wahlweise lässt sich diese Achse der Unterscheidung auch von der Horizontalen in die Vertikale drehen – dann liest sich dieselbe Gleichung als „wir“, die wir hier unten sind, denen nicht zugehört wird, und „die“, die da oben sind, die korrupten Politiker, die Gutmenschen-Lobby und Lügenpresse.
„Wir und die“ ist die Kernformel, der erste Glaubenssatz des Populismus. Beide Varianten der Formel bewirken das Gleiche: Sie konstruieren zusammen mit dem Pol der Selbstvergewisserung den Gegenpol einer angeblichen Bedrohung. Sie reduzieren damit die zunehmende Komplexität der Welt auf ein Schema, dem selbst der einfachste Geist noch folgen kann. Und sie erlauben es gleichzeitig, die Ängste und Aggressionen, die als Reaktion auf empfundene Bedrohung und Komplexitätszuwachs entstehen, auf ein klares Ziel zu richten. Schuld sind nie „wir“, sondern immer nur „die“. Und wie wird es besser? Ganz einfach, „die“ müssen weg.
Das größte Problem am „Wir und die“ scheint das Beharren auf einer starren Grenze zu sein, die Behauptung einer undurchdringlichen und schädlichen Andersartigkeit. Ohne Grenzen und Unterscheidungen allerdings, ist weder Wahrnehmung noch Erkenntnis möglich. Wenn wir überhaupt etwas ‚sehen‘ wollen, können wir auf das Einzeichnen von Konturen in die Wirklichkeit nicht verzichten. Ist es nicht sinnvoll, sogar unabdingbar, zwischen dem Eigenen und Fremden, zwischen Oben und Unten zu unterscheiden?
Wenn wir das „wir“ als dynamische Aktivität, nicht als starre Zuschreibung begreifen – kann aus der Unterscheidung die Beschreibung eines konstruktiven Prozesses werden? Oder taugt die Rede vom „Wir und die“ doch nur zur rhetorischen Waffe politischer Brandstifter?
In einer aktuellen Themenwoche wollen wir anhand von Gesprächen und Vorträgen die politischen Entwicklungen der jüngsten Vergangenheit im Kontext von Identität, Integration und Segregation untersuchen. Dazu zeigen wir passende Filme sowie Theaterproduktionen.«

Das Programm der Themenwoche:

Samstag, 3. Juni
19:30 Uhr, Schauspielhaus Bochum, Kammerspiele
12,00-32,50 € / erm. 8,00-16,50 €
Kampf des Negers und der Hunde
von Bernard-Marie Koltès | Regie: Roger Vontobel
Baustellenleiter Horn und Ingenieur Cal leben an einem isolierten
und von Wachtürmen gesicherten Ort, der ihnen fremd ist. Eigentlich
sind sie hier, um ein angefangenes Projekt zu Ende zu bringen,
doch dazu wird es nicht mehr kommen. Ein Eindringling namens Alboury,
der hier ursprünglich zu Hause ist, fordert viel mehr, als Horn
und Cal bieten können. Während sich unterschwelliger Hass und Aggression
allmählich ins Unerträgliche steigern, entdeckt Léone, Cals
junge Geliebte, in Alboury die Faszination des Fremden.
Auf der Folie eines an den Antigone-Stoff angelehnten, archaischen
Konflikts um Gerechtigkeit untersucht Koltès die vielfachen Facetten
des „Wir und die“: die Dialektik postkolonialer Machtverhältnisse,
die Fallstricke exotischer Fantasien, die Strukturen der Gewalt und
die Psychologie eines Kampfes bis zur Erschöpfung.
anschließend Publikumsgespräch

Dienstag, 6. Juni
18:00 Uhr, Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, Eintritt frei
Wir und die im Ruhrgebiet
Eine Podiumsdiskussion zur Geschichte von Integration
im Ruhrgebiet
Das Ruhrgebiet war bis zum 19. Jahrhundert eine ländlich geprägte
Gegend zwischen Münster- und Sauerland. Mit Beginn der
Industrialisierung wandelte es sich zur Industrie- und Einwanderungsmetropole.
Welche Grenzziehungen zwischen „Wir und die“
bestimmten die Region historisch, welche wirken bis heute weiter
und wie hat die Erfahrung der Migration das Ruhrgebiet geprägt?
Eine offene Gesprächsrunde mit der Historikerin Dagmar Kift,
dem Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Stefan Goch sowie dem Politiker
Serdar Yüksel MdL. Moderation: Prof. Dr. Stefan Berger
Stefan Goch ist Sozialwissenschaftler mit Arbeitsschwerpunkt Ruhrgebiet.
Er ist apl. Professor an der Fakultät für Sozialwissenschaft der
Ruhr-Universität Bochum und Leiter des Instituts für Stadtgeschichte in
Gelsenkirchen.
Dagmar Kift ist Historikerin und stellvertretende Leiterin des LWLIndustriemuseums.
Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Arbeiter-, Jugend-
und Revierkultur, die Bergbau-, Frauen- und Freizeitgeschichte
sowie die Themen Migration und kulturelle Vielfalt.
Serdar Yüksel ist Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen und
Initiator des Flüchtlingsdorfs Ruhrgebiet/NRW.

Mittwoch 7. Juni
18:00 Uhr, endstation.kino, Bahnhof Langendreer, 5,00 €
Café Waldluft
Dokumentarfilm von Matthias Koßmehl, Deutschland 2015
Was bedeutet ‚Heimat‘ für den einzelnen? Was geschieht, wenn
die Bilder vom ‚Typisch Deutschen‘ ins Fließen geraten? In einem
ausgemusterten Ausflugshotel inmitten der bayerischen Bergidylle
treffen Einheimische und Fremde aufeinander. Wo früher überfüllte
Busse Touristen absetzten, leben heute Flüchtlinge aus allen Krisenregionen
der Welt unter einem Dach. Inmitten des Postkartenpanoramas
versuchen sie sich an einem Leben fernab von Krieg und
Konflikt. Was müssen sie tun, um wirklich anzukommen? Matthias
Koßmehls behutsame Studie zeigt auf schöne, aber nicht beschönigende
Art, wie Vorurteile überwunden werden und am Ende beinahe
so etwas wie ein neues „Wir“ entsteht. „Ein moderner Heimatfilm
im besten Sinn.“ (Jurybegründung DOK Leipzig 2015)
Matthias Koßmehl wurde 1987 in München geboren und ist im
Chiemgau in Bayern aufgewachsen. 2014/2015 produzierte er seinen
ersten abendfüllenden Dokumentarfilm „Café Waldluft“, der auf dem
DOK Filmfestival Leipzig Premiere feierte und mit dem Förderpreis
der DEFA-Stiftung ausgezeichnet wurde.
anschließend Publikumsgespräch mit Matthias Koßmehl,
Moderation: Alexander Leiffheidt

Donnerstag, 8. Juni
18:00 Uhr, Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, Eintritt frei
Wir und die Anderen:
Warum wir Feinde brauchen
Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Straub
Gibt es Menschen, die ganz ohne aggressive Gefühle gegen andere
auskommen? Vielleicht – aber die Regel ist das wahrlich nicht. Die
meisten von uns neigen dazu, andere abzuwerten, hin und wieder
schlecht zu machen, sogar auf diese oder jene Weise zu bekämpfen.
Menschen brauchen wohl bis auf Weiteres Feinde. Das mag kein
Naturgesetz sein. Jedoch ist Feindschaft psychosozial funktional.
Sie erfüllt eine ganze Reihe von Funktionen, die man durch bloßes
Wunschdenken und gute Absichten leider nicht aus der Welt
schafft. Der Sozialpsychologe Jürgen Straub erläutert in seinem
Vortrag einige hartnäckige Gründe dafür, warum vielen Menschen
Feinde durchaus gelegen kommen – selbst wenn sie das vor sich
verbergen und gegenüber anderen abstreiten mögen. Das eigenartige
Bedürfnis nach Feindseligkeiten und Feindschaften scheint oft
so stark zu sein, dass Gruppen, wenn sie schon keine ‚natürlichen
Feinde‘ haben, zur Not welche schaffen. Dies scheint irrational, ist
aber keineswegs ohne Logik und Methode.
Jürgen Straub ist seit 2008 Inhaber des Lehrstuhls für Sozialtheorie
und Sozialpsychologie an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-
Universität Bochum (RUB); von April 2011 bis September 2013 war er
Dekan dieser Fakultät. Seit Juli 2014 ist er Ko-Leiter des „Hans Kilian
und Lotte Köhler Centrum für sozial- und kulturwissenschaftliche Psychologie
und historische Anthropologie“ an der RUB.

Donnerstag, 8. Juni
19:30 Uhr, Schauspielhaus Bochum, Kammerspiele
12,00 € / erm. 6,00 €
Premiere
Schulen in Bewegung:
Der Herr der Fliegen
von William Golding
Dramatisierung von Nigel Williams
Künstlerische Leitung: Martina van Boxen
Eine Gruppe Minderjähriger findet sich nach einem Flugzeugabsturz
plötzlich auf einer unbewohnten Insel inmitten des Pazifiks
wieder. Doch das Gefühl der Freiheit hält angesichts der realen
Bedrohungen nicht lange an. Schnell zeigt sich, dass die Vorstellungen
über Gemeinschaft innerhalb der Gruppe gegensätzlicher
nicht sein könnten. Während sich Piggy um eine liberale Ordnung
innerhalb der Gruppe bemüht, versucht Jack alle unter ihr Kommando
zu bringen. William Golding stellt in seinem erstmals 1954
veröffentlichten Roman zwei unvereinbare Wahrheiten gegenüber:
Am Beispiel der heranwachsenden Jugendlichen zeigt der Autor, wie
sich ein totalitäres System etablieren und soziale Bemühungen verdrängen
kann.
Im Projekt „Schulen in Bewegung“ entwickeln rund sechzig Schülerinnen
und Schüler aus sechs Bochumer Schulen aller Schulformen
in fünfmonatiger Probenarbeit ein genreübergreifendes Theaterstück.

Freitag, 9. Juni
20:00 Uhr, Schauspielhaus Bochum, Eve Bar, Eintritt frei
Speedtalking
mit Ximena Léon
„Wir gemeinsam“ statt „Wir und die“: In dem von Ximena Léon
entwickelten „Speedtalking“-Format treffen neue und alte Bochumerinnen
und Bochumer mit und ohne Fluchthintergrund im Gespräch
aufeinander und lernen sich kennen. Wenige Minuten dauert
ein Austausch, dann wird gewechselt – oder nicht? Ernsthafte
Gespräche oder fröhliches Chaos, alles ist möglich. Wo Sprachkenntnisse
fehlen, helfen Hände und Füße weiter – es gibt nur eine
Grundregel: Spaß muss es machen!

Samstag, 10. Juni
17:00 Uhr, endstation.kino, Bahnhof Langendreer, 5,00 €
Ferne Söhne
Dokumentarfilm von Andres Rump, Deutschland 2016
Andres Rumps Film ist ein behutsames, in ästhetischen Schwarz-
Weiß-Bildern verdichtetes Porträt sechs minderjähriger Flüchtlinge
in Deutschland. Der Film setzt auf Distanz: Er verzichtet fast
vollständig auf Originalton, es gibt keine Interviewsituationen, die
Flüchtlinge sprechen aus dem Off zu uns. Über ihre Erzählungen
taucht der Zuschauer in das komplexe Innenleben der Protagonisten
ein. Der Film öffnet verschlossene Gefühlsräume, gibt den
Gedanken und Erfahrungen der Flüchtlinge Raum und ermöglicht
dem Betrachter einen Blick auf ein zunächst fremdes ‚Die‘, das unversehens
zum ‚Wir‘ wird.
Andres Rump wurde 1970 in Aachen geboren, wo er heute als freier
Autor, Kameramann und Fotograf lebt und arbeitet. Vor seinem Studium
der Dokumentarischen Kamera an der FH Dortmund hat er in
Aachen Architektur studiert und drei Jahre lang als Architekt gearbeitet.
Sein Film „Ferne Söhne“ hat verschiedene Preise gewonnen, u. a.
den blicke filmpreis beim blicke. filmfestival des ruhrgebiets 2016.
anschließend Publikumsgespräch mit Christian Cleusters
(Medizin. Flüchtlingshilfe Bochum), Moderation: Nina Selig

Samstag, 10. Juni
19:30-20:50 Uhr, Schauspielhaus Bochum, Theater Unten
12,00 € / erm. 8,00 €
Kurze Interviews
mit fiesen Männern
von David Foster Wallace | Regie: Monika Gies
Wie formt der Blick des anderen mich selbst – wie formt mein
eigener Blick das Andere? Der amerikanische Autor David Foster
Wallace („Unendlicher Spaß“) zeigt uns Figuren, die die
vermeintliche Perspektive ihres Gegenübers bis zur Selbstaufgabe
in ihr Bild vom Ich integrieren. So treffen wir auf eine Frau,
die sich in ihrem Sexualverhalten aus den Augen ihres Mannes
zu beobachten versucht und daraus die eigene Attraktivität bis in
die Neurose hinein in Frage stellt. Wir lernen „Einarm-Johnny“
kennen, der versucht, Frauen darüber in sein Bett zu bekommen,
dass er ihre eigenen Vorurteile gegen sie wendet. Durch die Thematisierung
der Grenze stellt Foster Wallace zugleich die Frage
nach ihrer Transzendenz, nach dem, was uns vom anderen trennt
und doch heimlich mit ihm verbindet – und beantwortet sie mit
bisweilen abgründigem Humor.

Sonntag, 11. Juni
11:00 Uhr, Schauspielhaus Bochum, Tanas, Eintritt frei,
Karten vorab an der Theaterkasse erhältlich
Wir und die:
Die Gewalt des Vorurteils
Impulsvortrag von Prof. Dr. Andreas Zick mit
anschließendem Gespräch
Brennende Asylunterkünfte, Hasstaten in den Gassen, Hassreden
in den Internetforen. Menschenfeindliche Vorurteile sind eindrucksvoll
und mächtig. Sie können die Radikalisierung von Gruppen
beschleunigen und die Spaltung der Gesellschaft vorantreiben.
Vor allem aber sind sie ein Werkzeug, um die Ungleichwertigkeit
der Anderen und die Identität der Eigenen zu erzeugen. Zugleich
sind sie ein Scharnier zwischen extremistischen Milieus, rechtspopulistischen
Bewegungen und der Mitte der Gesellschaft. Seit vielen
Jahren erforscht das Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und
Gewaltforschung (IKG) die Macht und Gewalt des Vorurteils. Viel
Lärm um nichts, oder doch ein Kollektiv der Menschenfeinde, das
ernsthaft den Kern der Demokratie zertrümmert? Was können
Kulturschaffende dagegen tun? Wer das Vorurteil versteht, könnte
besser vor ihm geschützt werden.
anschließend Gespräch mit Prof. Dr. Andreas Zick,
Prof. Dr. Stefan Berger und Olaf Kröck
Moderation: Alexander Leiffheidt
Stefan Berger ist Professor für Sozialgeschichte am Historischen Institut
der Ruhr-Universität Bochum und Leiter des Instituts für soziale
Bewegungen (ISB) sowie Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung
Geschichte des Ruhrgebiets.
Olaf Kröck arbeitet seit der Spielzeit 2010 als Dramaturg am
Schauspielhaus Bochum (seit 2013 Chefdramaturg). In der Spielzeit
2017/2018 wird er als Intendant das Schauspielhaus Bochum leiten.
Andreas Zick ist Sozialpsychologe und Professor für Sozialisation und
Konfliktforschung. Seit April 2013 leitet er das Institut für interdisziplinäre
Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld.
Er gilt als einer der führenden Gewaltforscher Deutschlands.

Sonntag, 11. Juni
17:00-18:50 Uhr, Schauspielhaus Bochum
12,00-32,50 € / erm. 8,00-16,50 €
Biedermann und die Brandstifter
von Max Frisch | Regie: Hasko Weber
Für Gottlieb Biedermann und seine Frau gibt es kein „Wir und die“:
Sie bieten dem arbeits- und wohnungslosen Ringer Schmitz und seinem
Freund Eisenring bereitwillig Obdach. Abwegig, dass von den
neuen Mitbewohnern eine Gefahr ausgehen könnte. Schließlich ist
doch nicht jeder, der Brennmaterial hortet, gleich ein Brandstifter!
Max Frischs „Lehrstück ohne Lehre“ von 1953 entzieht sich bis
heute einer einfachen Lesart. Ist es als Warnung vor Totalitarismus
und Ausgrenzung zu verstehen oder als Demonstration der
Gefahren politischer Naivität? In Hasko Webers Inszenierung wird
aus dem Stück ein Vexierspiel über die vielfache Umdeutung von
Teilhabe und Widerstand.

Sonntag, 11. Juni
19:00-20:30 Uhr, Schauspielhaus Bochum, Kammerspiele
alle Plätze 10,00 €
Lampedusa
von Anders Lustgarten | Regie: Olaf Kröck
Manche der Linien zwischen „wir“ und „die“ verlaufen unsichtbar
durch unsere Städte; sie trennen diejenigen, die etwas darstellen
und dazugehören, von denen, die niemand sehen will. Andere
wiederum sind als Zaun, Schlagbaum oder natürliche Grenze am
Rande Europas überdeutlich spürbar. An zweien dieser Grenzen arbeiten
Stefano und Denise: Er fischt im Auftrag der Regierung tote
und halbtote Flüchtlinge aus dem Mittelmeer, sie treibt in einer europäischen
Großstadt Wucherkredite bei Sozialfällen und Verzweifelten
ein. Stefano und Denise sind die Vollstrecker einer Politik des
„Wir und die“; sie erleben täglich, was diese Formel für Menschen
bedeutet. Ausgesucht haben sie sich ihre Jobs nicht; Mitleid können
sich beide nicht leisten. Eine schonungslose Perspektive. Und
doch geschieht in beider Leben plötzlich etwas Außergewöhnliches.