Samstag 06.05.17, 07:33 Uhr

Staatliche Schwulenverfolgung nach 1945


Am Donnerstag, dem 11. Mai 2017 lädt die Volkshochschule Bochum in Kooperation mit der Rosa Strippe und der Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren um 19.00 Uhr zu einem Gesprächs- und Diskussionsabend in den Clubraum des Bildungs- und Verwaltungszentrums ein. Im Mittelpunkt des Abends steht die Verfolgung schwuler Männer nach 1945. In der jungen Bundesrepublik galt der § 175 StGB in der von den Nationalsozialisten verschärften Fassung bis 1969 weiter. Endgültig abgeschafft wurde er erst 1994. Schwule Männer wurden von Polizei und Justiz auch nach Ende der nationalsozialistischen Terrorherrschaft unerbittlich verfolgt. Die Polizei führte sog. „Rosa Listen“. Bis 1969 wurden 100.000 Ermittlungsverfahren eingeleitet und 50.000 Männer verurteilt. Reinhard Klenke und Georg Roth von der Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren zeichnen im Gespräch mit Markus Chmielorz von der Rosa Strippe die Lebensgeschichten verfolgter Männer nach, die bis heute unter den Folgen leiden und berichten über den aktuellen Stand der Maßnahmen zur Rehabilitierung und Entschädigung der Opfer.
Die Abendveranstaltung ist Teil Begleitprogramms zur Ausstellung „Liberales Hamburg?  – Homosexuellenverfolgung durch Polizei und Justiz nach 1945 ergänzt mit Beispielen aus dem Ruhrgebiet“, die noch bis zum 2. Juni im BVZ der Stadt Bochum zu sehen ist. Der Beitrag für den Abend beträgt 5,00 €. Näheres.