Freitag 07.04.17, 07:39 Uhr

Townsends Welt & die Wirklichkeit


Das Netzwerk „Recht auf Stadt – Ruhr“ hat auf seinem Blog einen Beitrag veröffentlicht mit dem Titel: „Kreativ mit Bochum-Gen: Stadtmarketing versus Wirklichkeit.“ Hierin wird beschrieben, wie  Stadtdirektor und Kulturdezernent Michael Townsend bei einer Veranstaltung vor einigen Wochen „Die Bochum-Strategie“ vorgestellt hat.  Er präsentierte Bochum als sei die  Stadt eine Boomtown schlechthin, als „leistungsfähige Konzern Stadt“, der sich „als Dienstleister“ mit hoher „Kundenorientierung“ versteht, die „pulsierende City“ mit ihren „Kiezen“ und „beliebten Wohnquartieren“, mit ihrer „Offenheit und Toleranz“ und „hohem Freizeitwert“. Dem hält der Beitrag entgegen, dass mehr als 60.000 Menschen in Bochum als arm gelten und jedes vierte Kind Transferleistungen bezieht, dass die Schulen überall vor sich hin bröckeln… Im Strategiepapier wird Bochum zum „Hot Spot der Live Kultur“, darunter wird dann von Hochkultur und Festivals über freie Kultur bis hin zu „kreativen Milieus“ und „Kiezstrukturen“ alles subsummiert.  So viel passiere laut Townsend in Bochum, dass man sich oft nicht entscheiden könne, wohin man gehen soll. Der Beitrag stellt dem die konkreten Erfahrungen der freien Kulturszene gegenüber.