Die Anmeldezahlen für weiterführende Schulen in Bochum, die von der Stadt vorgelegt wurden, können die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Bochum nicht überraschen: Das Gesamtbild entspricht im Wesentlichen dem der vergangenen Jahre. In einer Erklärung der GEW heißt es weiter: »Hauptschulen dienen als Auffangmöglichkeit für abgewiesene Schülerinnen und Schüler, die Kapazitäten der Gesamtschulen sind dagegen, wie von der GEW seit Langem beklagt, viel zu gering. Auch die neue Gesamtschu-le kann nur einen geringen Teil des Problems lösen. „Seit Jahren fordern wir, dass weiterführende Lösungen gefunden werden, um die Anmeldeüberhänge für Gesamtschulen abzubauen. Dazu sind weitere Gesamtschulen in Bochum notwendig“, sagt Ulrich Kriegesmann, Sprecher der GEW. Die Zahl der abgewiesenen Schülerinnen ist seit Jahren dreistellig – auch wenn sie seit letztem Jahr zurückgegangen ist, bestehe das Problem unverändert fort.
Dabei bedauert er: „In einer Diskussionsveranstaltung der GEW vom 6. Februar zum Thema ‚Wie weiter mit Bochums Schulen?‘ wollten sich Politiker*innen auf dem Podium nicht auf konkrete Pläne festlegen.“ Die GEW wünscht sich mehr Engagement für längeres gemeinsames Lernen in Bochum.
Positiv wird bewertet, dass die Kapazitäten an den anderen Schulformen im Großen und Ganzen auskömmlich sind. Befürchtungen, dass es nach der Schließung eines Bochumer Gymnasiums dort zu wenige Plätze gibt, sind nun endgültig Legende, so Kriegesmann. Auch wird anerkannt, dass Herr Townsend ernst machen will mit der Reduzierung der Zügigkeit der Gesamtschulen: Erhöhter Raumbedarf etwa durch Lernen in Kleingruppen sowie eine übersichtlichere pädagogische Betreuungssituation müssen der Maßstab sein.