Donnerstag 16.03.17, 07:24 Uhr
Jonathan D. Katz wird Marie-Jahoda-Gastprofessor

Queere Kunstgeschichte und Theorie


Der Kunsthistoriker Jonathan D. Katz wird im Sommersemester 2017 an der Ruhr-Universität Bochum als Marie-Jahoda-Gastprofessor für Internationale Geschlechterforschung lehren. In seiner Forschung beschäftigt sich J. D. Katz mit der amerikanischen Kunstgeschichte der Nachkriegszeit und des Kalten Krieges, vor allem mit queerer Kunstgeschichte und Theorie und mit den Schwerpunkten Gay, Lesbian & Bisexual Stu-dies sowie Gender Studies. An der Ruhr-Universität Bochum wird er zusammen mit Prof. Dr. Änne Söll (Lehrstuhl für Kunst der Moderne mit einem Schwerpunkt in der Kultur- und Geschlechterge-schichte) ein Kompaktseminar sowie eine Tagung in Kooperation mit dem Museum Folkwang durch-führen. Außerdem wird er im Rahmen des Kolloquiums der Fakultät für Sozialwissenschaft am 17. Mai 2017 seine Antrittsvorlesung halten.
Jonathan D. Katz ist Professor für Kunstgeschichte an der Universität von Buffalo (New York, USA) und Direktor des Promotionsstudiengangs der LGBTQ (Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual and Queer) Studies in einem Department für Visual Studies in den USA. Er ist außerdem emeritierter Präsident des Leslie-Lohman Museums für Gay und Lesbian Art in New York, das weltweit erste Museum für queere Kunst, und Gründer des Harvey Milk Instituts für Queer Studies in San Francisco. J. D. Katz forscht im Bereich der Kunst der 50er und 60er Jahre, insbesondere zu Sexualität in der Nachkriegs-kunst, und kuratierte zahlreiche Ausstellungen zum Thema Repräsentation und sexuelle Orientie-rung. Er ist Aktivist innerhalb der Gay Rights Bewegung, engagierter Lehrer, Forscher und Pionier im Bereich der internationalen Kunstgeschichte.
Zusammen mit Prof. Dr. Änne Söll wird Prof. Jonathan D. Katz im Mai und Juni 2017 das Seminar „Eros and Sexuality in the Art of the 1950s and 1960s“ im Museum ‚Situation Kunst‘ im Bochumer Stadtteil Weitmar halten. Im Seminar werden die Verbindungen und Zusammenhänge zwischen Kunst, Sex und Gender sowie ‚Eros‘ als historisches, politisches und ideologisches Moment im Kon-text der 50er und 60er Jahre beleuchtet. In seiner Antrittsvorlesung „Art, Sex and the Sixties ” am 17. Mai 2017 um 18 Uhr im Raum GABF 04/711 behandelt Prof. Katz das psychoanalytische Konzept ‚Eros‘ und seine Rezeption in der Kunst der 50er und 60er Jahre. Die Vorstellung von ‚Eros‘ umfasst die Idee eines undifferenzierten Einheitskörpers, der im Gegensatz zum Konkurrenzindividualismus im Kapitalismus jegliche Anzeichen sozialer Differenzierung verdeckte. Am 19. und 20. Mai findet darüber hinaus in Kooperation mit dem Museum Folkwang in Essen eine Tagung zum Thema „Queer Exhibitions/Queer Curating“ mit Prof. Katz statt.