Das Bochumer Forum für Antirassismus und Kultur – BoFo e.V. veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Paritätischen Akademie NRW am Samstag, 19. November 13 – 18 Uhr bei ver.di, Universitätsstr. 76, eine Tagung zu dem Thema „Rassismus in der politischen „(Flüchtlings-)“debatte“. Die Tagung wird aus zwei Blöcken bestehen. Im ersten Block wird es ein moderiertes Podium geben, auf dem ein Wissenstransfer aus der Wissenschaft erfolgt. Im zweiten Block werden die Referent*innen aus ihrer praktischen Arbeit berichten.
Zu Beginn wird Prof. Dr. Astrid Messerschmidt von der Bergischen Universität Wuppertal ein Inputreferat halten zum Thema „Normalisierter Rassismus – Distanzierungsmuster und Perspektiven für eine kritische Auseinandersetzung“
In der anschließenden Podiumsdiskussion wird sie sich mit dem Bochumer Prof. Dr. Arian Schiffer-Nasserie von der Evangelische Hochschule Rheinland auseinandersetzen über die Themen: „Worin sind die Ursachen für das Aufkommen von Rechtspopulismus zu sehen? Wie wäre eine rassismuskritische Aufklärung in der Gesellschaft möglich?“
Danach wird Arzu Çiçek von der Universität Wuppertal die Studie „Enthemmte Mitte“ vorstellen, die aktuell in vielen Kreisen intensiv diskutiert wird.
In einem abschließenden Podium sollen schließlich PraktikerInnen zu Wort kommen. Sie beschäftigen sich mit dem möglichen Umgang mit Rassismus. Alltagsrassismus, der uns in der Praxis u.a. in Form von Stammtischparolen begegnet, ist eine Herausforderung für die Arbeit in der Praxis. Wie hält man gegen rassistische Vorurteile in der Praxis an? Welche Handlungsmöglichkeiten und Strategien lassen sich gegen rassistische Parolen entwickeln? Mit dabei sind Berfin Balik, IFAK e.V., Ali Ismailovski, Flüchtlingsrat NRW und Träger des diesjährigen „Maria-Grönefeld-Preises 2016“, Michael Sievers, verdi Bochum/Herne und Tareq Alaows, refugee strike Bochum.
In der Einladung heißt es:»In diesem Jahr jährt sich die Genfer Flüchtlingskonvention zum 65. Mal. Flucht und Migration sind seit jeher gesellschaftspolitische Themen, die kontrovers diskutiert und politisch instrumentalisiert werden. Besorgniserregend ist die Haltung vieler Menschen in Fragen der Einwanderungsgesellschaft und der aktuellen Zuwanderung von geflüchteten Menschen.
Rassismus ist, wie jüngst auch die Studie „Enthemmte Mitte“ zeigt, längst kein sogenanntes Randphänomen. Rassistische Ressentiments gegen geflüchtete Menschen, die nicht zuletzt durch Medien geschürt werden; brennende Flüchtlingsunterkünfte, das Hochkommen von rechtspopulistischen Bewegungen und Parteien, sind nur ein Teil der rassistischen Entwicklungen in unserer Gesellschaft.
Rechte Gewalt, die teilweise tödlich endet für Menschen, ist ein aktuelles, politisches Problem. Verwiesen sei hier auf die faschistischen Morde des NSU oder die rassistischen Übergriffe auf Geflüchtete und ihre Unterkünfte. Diese Entwicklungen nicht ernst zu nehmen, runter zu spielen oder sogar mit rechtspopulistischer Propaganda zu füttern, ist eine politische Verantwortungslosigkeit. Sogenannte „besorgte Bürger“ belohnen rechte Propaganda mit Wahlerfolgen, wie jüngst in Mecklenburg-Vorpommern geschehen.
Im Rahmen der Tagung wollen wir gemeinsam mit den Referent*innen neben den o.g. Themen darüber sprechen, ob und wie eine rassismuskritische Aufklärung in der Gesellschaft möglich ist. Wie kann erreicht werden, dass dem rechten Massenbewusstsein eine rassismuskritische Haltung entgegengesetzt wird? Wie schaffen wir eine rassismuskritische Haltung und Aufklärung in migrationspolitischen Debatten?«
Ein Büchertisch mit antirassistischer Literatur wird ebenfalls vorhanden sein.
Tagungsprogramm:
13.00 Uhr Eröffnung
13.10 Uhr Inputreferat Prof. Dr. Astrid Messerschmidt
„Normalisierter Rassismus – Distanzierungsmuster und Perspektiven für eine kritische c
13.40 Uhr Podium
Worin sind die Ursachen für das Aufkommen von Rechtspopulismus zu sehen? Wie wäre eine rassismuskritische Aufklärung in der Gesellschaft möglich?
Prof. Dr. Astrid Messerschmidt, Bergische Universität Wuppertal
Prof. Dr. Arian Schiffer-Nasserie, Evangelische Hochschule Rheinland, Bochum
15.00 Uhr Pause mit der Möglichkeit, kleine Snacks käuflich zu erwerben
15.45 Uhr Vorstellung der Studie „Enthemmte Mitte“, anschl. Diskussion
Arzu Çiçek, Universität Wuppertal
16.30 Uhr Podium II
Alltagsrassismus, der uns in der Praxis u.a. in Form von Stammtischparolen begegnet, ist eine Herausforderung für die Arbeit in der Praxis. Wie hält man gegen rassistische Vorurteile in der Praxis an? Welche Handlungsmöglichkeiten und Strategien lassen sich gegen rassistische Parolen entwickeln?
- Berfin Balik, IFAK e.V.
- Ali Ismailovski, Flüchtlingsrat NRW, Träger des diesjährigen „Maria-Grönefeld-Preises 2016“
- Michael Sievers, verdi Bochum/Herne
- Tareq Alaows, refugee strike Bochum
18.00 Uhr Abschluss
Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.