Der Bochumer Mieterverein schreibt: »Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung, der heute durch zahlreiche Medien geistert, vermieten immer mehr Vermieter in Großstädten ihre Wohnungen möbliert – und verlangen dafür Zuschläge von bis zu 80 %. Häufiges Motiv dabei: die Umgehung der Mietpreisbremse. Nach Beobachtung des Mietervereins Bochum ist dies in dieser Region jedoch kein Thema. “Das kann daran liegen”, mutmaßt Geschäftsführer Michael Wenzel, “dass in Bochum – wie auch in den anderen Städten des Ruhrgebiets – die Mietpreisbremse nicht gilt. Da entfällt ein wichtiges Motiv.”
Dennoch kennt man natürlich auch beim Mieterverein in der Brückstraße Fälle von Möblierungszuschlägen. “Typisch sind zum Beispiel 50 oder 60 Euro im Monat für eine Einbauküche,” erklärt Rechtsberaterin Sabine Mosler. Wichtig zu wissen: Der Bochumer Mietspiegel erlaubt einen Zuschlag für Möblierung, beziffert ihn aber nicht, sondern macht ihn vom Wert der Möblierung abhängig. Michael Wenzel: “Wenn ein Vermieter ein 50-qm-Appartement komplett mit Echtholzmöbeln ausstattet, führt das natürlich zu einem anderen Zuschlag als wenn da nur eine billige Küchenzeile aus dem Baumarkt steht.”
Wer sich unsicher fühlt, ob ein geforderter Zuschlag gerechtfertigt ist, sollte sich rechtlich beraten lassen – möglichst bevor ein Vertrag unterschrieben wird.«
Montag 05.09.16, 17:39 Uhr