In einer Pressemitteilung der Sozialen Liste heißt es:» Die Soziale Liste Bochum teilt die Kritik der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und dem Verband Bildung und Pädagogen, die in der letzten Woche auch Gegenstand einer NRW Landtagssitzung war. Die kritischen Feststellungen von beiden Organisationen treffen auch für Bochumer Grundschulen zu. Die Soziale Liste teilt daher die Einschätzung: „Die Grundschulen sind das Stiefkind der Landesregierung“. Insbesondere behebt die Landesregierung den seit Jahren bestehenden Mangel an Grundschullehrern nicht. Die Grundschulklassen sind zu groß, die Schulen nicht gut genug ausgestattet, viele Lehrer haben nur schlechte Zeitverträge.
Ein Beispiel für die Probleme zeigt sich jetzt an der Bildung von Eingangsklassen für Bochumer Grundschulen für das kommende Schuljahr. Bei 2.843 Einschulungen sollen 114 Eingangsklassen gebildet werden. In über einem Drittel der Klassen soll die Anzahl der Schülerinnen und Schüler zum Schuljahresbeginn 26, 27 oder 28 Kinder betragen. Das ist eindeutig zu hoch und weit von dem entfernt, was die GEW z. B. fordert („Für die GEW bleibt die wohnungsnahe Grundschule mit kleinen Klassen bis zu 20 Kindern Richtschnur“). Zudem ist in solch großen Klassen kaum Inklusion, die Betreuung von Flüchtlingskindern und die Betreuung von Kindern mit erzieherischen Defiziten möglich.
Das von der Schulverwaltung bei der Bildung von Eingangsklassen angewendete Verfahren (keine Eingangsklassen von weniger als 15 und mehr als 29 Schülerinnen und Schüler) entspricht zwar dem Grundschulkonzept der Landesregierung, wir fragen aber: Hat die Stadt Bochum bei den Grundschul-Eingangskassen ihre kommunalen Spielräume ausgenutzt? Warum wurden statt der möglichen 123 Eingangsklassen nur 114 gebildet? Von der Landesregierung fordern wir die Behebung der schweren Versäumnisse der Vergangenheit, eine bessere Schulpolitik und die Bereitstellung von ausreichenden Finanzen und Lehrern.«
Montag 13.06.16, 17:15 Uhr