Anlässlich des Tags der Befreiung vom Faschismus, gab es auch in diesem Jahr einen Rundgang auf dem Friedhof am Freigrafendamm zu den Gräbern der Opfer des Faschismus. Erschreckend für alle am Rundgang Beteiligten war der Anblick der wahrlich verwahrlosten Grabstätten. Mit einem offenen Brief an Oberbürgermeister Eiskirch soll dieser Zustand jetzt überhaupt erst mal publik gemacht werden. In diesem Brief heißt es u.a.:
“Am 6.Mai hat das “Bündnis gegen Rechtsâ€, zusammen mit VVN-BdA und Club STERN (Shoaüberlebende der jüdischen Gemeinde Bochum) mit einem Rundgang auf dem Freigrafendamm an die Befreiung von Faschismus und Krieg erinnert. Unsere Stationen waren diesmal die Gräber sowjetischer Kriegsgefangener, der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, der Ehrenrundplatz und die Grabanlage von Fritz Husemann. Alle Grabstätten waren in einem katastrophalen Zustand (geringfügige Ausnahmen bei Fritz Husemann). Die Inschriften auf den Steinen waren unleserlich, überall lagen Zweige und Blätter, der Boden war teilweise durchwühlt, von Blumenschmuck war nichts zusehen, am Ehrenrundplatz sind die Bäume teilweise verdorrt. Am 8.Mai 2015 waren Sie selbst Teilnehmer unseres Rundgangs und schon damals wurden Sie auf den schlechten Zustand der Grabstätten aufmerksam gemacht. Leider hat sich auch ein Jahr später nichts geändert. Wir halten es für dringend erforderlich, dass der Zustand der Grabstätten verbessert wird, eine Pflege erfährt, die der historischen Verantwortung gerecht wird und vor allem dauerhaft erkennen lässt, dass das Schicksal der Opfer gewürdigt wird.“
Die unterzeichnenden Organisationen des OFFENEN BRIEFES, Club STERN, VVN-BdA, Kinder- und Jugendring Bochum und “Bündnis gegen Rechts†erwarten nun eine schnelle Reaktion und eine gründliche Restauration dieser Grabstätten.
Dienstag 24.05.16, 15:56 Uhr