Freitag 18.03.16, 10:29 Uhr
Informationsveranstaltung von Amnesty International:

Todesstrafe auf japanisch


Auch im Jahr 2015 haben noch 56 Staaten an der Todesstrafe festgehalten. Am kommenden Dienstag, dem 22. 3. um 18:30 Uhr lädt Amnesty International zu einem Vortrag zu diesem Thema im BlueSquare Bochum (Raum 2/02) ein. Referentinnen sind Sina Vogt von der Initiative gegen die Todesstrafe e.V. und Dr. Renate Müller-Wollermann von Amnesty International als Expertin für den Raum Taiwan, Japan und Mongolei. Amnesty International Bochum widmet sich seit letztem Jahr dem Fall des Japaners Matsumoto Kenji, der trotz einer geistigen Behinderung vor 25 Jahren zum Tode verurteilt wurde und seitdem jeden Tag hingerichtet werden kann. In der öffentlichen Betrachtung der Todesstrafe stehen zumeist USA, China oder der Iran im Vordergrund.
„Doch“, so Amnesty International, „auch die Industrienation Japan gehört zu den Staaten, die immer wieder Hinrichtungen vollstrecken. Als Grundlage für die Verurteilung in Japan werden oft Geständnisse genommen, die unter zweifelhaften Bedingungen dem Verdächtigen abgerungen wurden. Die Todeshäftlinge in Japan werden teilweise für mehrere Jahrzehnte in Formen der Isolationshaft eingesperrt. Über die Vollstreckung durch Erhängen wird der Häftling nur Stunden vorher informiert, manchmal auch gar nicht vorab. Die Angehörigen erfahren von der Vollziehung der Todesstrafe erst nach der Hinrichtung.“