Die Soziale Liste im Rat schreibt: »Im Bereich der Kreispolizeibehörde Bochum (Bochum, Herne und Witten) ist die Anzahl der Anträge auf einen kleinen Waffenschein drastisch gestiegen. Auch ist der Polizei im Stadtgebiet von Bochum die Tätigkeit von zwei sog. Bürgerwehren bekannt. Diese Informationen sind in der Antwort auf eine Ratsanfrage der Sozialen Listen vom 27. Januar 2016 enthalten. Aus Sicht der Sozialen Liste ist die hohe Anzahl von neuen Anträgen für den kleinen Waffenschein beängstigend. Waren es im Jahr 2012 „nur“ 96 Anträge, stieg die Anzahl der Neuanträge im Jahr 2015 auf 212. Allein im Januar 2016 aber lagen der Polizeibehörde unglaubliche 686 Anträge vor. Nach einem Zeitungsbericht aus dem Jahr 2012 gab es in Bochum, Herne und Witten rund 10.000 Waffenbesitzer.
Auch die Verstöße gegen das Waffengesetz sind seit 2012 um 1/3 gestiegen. Im Jahr 2015 weist die Polizeiliche Kriminalstatistik 158 Verstöße aus. Der Monat Dezember ist in dieser Aufstellung noch nicht enthalten.
Die Polizeibehörde bestätigt auch die Tätigkeit von zwei sog. Bürgerwehren im Bochumer Stadtgebiet. Während die Langendreerer Bürgerwehr vornehmlich im Internet tätig ist, werden in Wattenscheid „auf öffentlichen Straßen, Wegen, und Plätzen“ auch „Streifengänge“ durchgeführt.
Die Ergebnisse der Anfrage der Sozialen Liste sind alarmierend. Die große Anzahl von Waffen in privater Hand sind kein Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit in unseren Städten, im Gegenteil drohen US-amerikanische Verhältnisse. Die Soziale Liste fordert außerdem die Voraussetzungen zu schaffen, das die Bildung von sog. Bürgerwehren generell unterbunden werden kann. „Das eine Gruppe mit einem NPD-Funktionär an der Spitze auf öffentlichen Plätzen und Straßen Streife“ laufen kann ist gänzlich unerträglich“, sagt Günter Gleising von der Sozialen Liste, der die Ratsanfrage gestellt hatte.«
Donnerstag 03.03.16, 13:20 Uhr