Freitag 06.11.15, 09:15 Uhr

Von Koksöfen und Kartoffelackern


Vom 25. – 29. November findet im Bahnhof Langendreer „blicke 23 – das Filmfestival des Ruhrgebietes statt. Erblickt werden: Eine Beduinenoase in der syrischen Wüste, ein Aprikosenhain in Anatolien, Koksöfen und Kohlegruben, U-Bahn-Schächte, Eckkneipen, Plattenbausiedlungen, Weddingrooms, Regenpfützen, Seifenblasenwerkstätten, Rolltreppenschächte, ein Kartoffelacker, Böschungen der A45. Wie kann man solche Orte bequemer aufsuchen als im Film? blicke 23 wird am Mittwoch, den 25. November ab 18:30 Uhr mit Empfang und später mit der Performance „Schnitte aus dem Ruhrgebiet“ eröffnet. 5 Tage lang lädt blicke auf eine Reise ein, Außergewöhnliches und Alltägliches zu entdecken und bis in die mikroskopische Ebene der Wirklichkeit vorzudringen. In Dokumentarfilmen, Essays, Animations- und fiktionalen Filmen ziehen sich Orte und Möglichkeiten der sozialen Selbst-Verortung wie ein roter Faden durch das Programm. Das Festival-Programm.
Beim Sonderprogramm am Donnerstag, den 26. November um 19 Uhr, werden die Filme „Schichten“ und „Das offenbare Geheimnis“ im Dialog zueinander betrachtet, deren gemeinsamer Nenner – zumindest auf den ersten Blick – eine Annäherung an eine Ortschaft ist: Salzgitter und Emmelsum. Auch am späteren Abend (21:00) sind zwei Filme gesetzt, die sich dem gleichen Thema sehr verschieden nähern: Rainer Komers (Ruhr Record) mit seinen dokumentarischen Bildern aus dem nördlicher Ruhrgebiet, die nur von Originaltönen begleitet werden und Achim Zepezauer (Das Ende der Kohle), der mit seiner Band „The Dorf“ ganz andere Aussagen über das Ruhrgebiet untermalt.
Wie immer besteht die Gelegenheit des direkten Austausches mit den Filmmacher_Innen im Anschluss an das Filmprogramm. Ganz im Mittelpunkt steht die gemeinsame Debatte in der Podiumsdiskussion am Freitag, den 27. November ab 18 Uhr über die Rolle des Films im Spannungsfeld zwischen Kultur und Wirtschaft. Ebenso am Samstag, den 28. November um 14 Uhr stellen sich Künster_Innen der Diskussion zum Thema Expanded Cinema. Deren Ausstellung „Im Zwielicht der Villa Buxley“, eine Verschmelzung zwischen Realität und digitalem Raum zu einem interaktiven Krimi, bietet während der gesamten Festivalzeit im Raum 6 im oberen Kinofoyer die Möglichkeit, die virtuelle Realität zu betreten und Teil der Projektion zu werden.
Die Preisträger_Innen aller Kategorien werden schließlich um 21:30 Uhr gekürt und im Anschluss zu verschiedenster Musik gefeiert. Wer das Festival lieber mit leiseren Tönen ausklingen lassen möchte kommt zur Sonntagsmatinee am 29. November: Nach dem gemeinsam Frühstück um 10 Uhr werden ab 11 Uhr die Preisträger-Filme präsentiert.