Mittwoch 21.10.15, 17:39 Uhr

Von wegen „Willkommenskultur“


Das Anti-Rassismus-Referat (AStA) der ev. FH lädt am 27. 10. um 19:00 Uhr im Raum 119 der ev. FH, Immanuel-Kant-Straße 18-20 zu einer Veranstaltung ein. Der Titel: »Von wegen „Willkommenskultur“ – Der steinige Weg zum Asyl in Deutschland«. In der Ankündigung heißt es: » Die Entwicklungen haben sich in den letzten Monaten überschlagen. Tausenden Refugees ist es in beeindruckender Weise gelungen, trotz abgeschotteter Grenzen und Stacheldraht die „Festung Europa“ zu erklimmen. Was sie hier vorfinden, ist nicht immer das erhoffte bessere Leben. Täglich werden Anschläge auf Geflüchtetenunterkünfte verübt. Der deutsche Staat inszeniert(e) medial eine „Willkommenskultur“ und hebt sich als besonders humanitäre Kraft gegenüber anderen europäischen Staaten hervor, während er gleichzeitig neue und weitreichende Verschärfungen des Asylrechts in Richtung Leid beschließt, die für noch mehr Asylsuchende eine generelle Ablehnung ihrer Anträge bedeuten, ihnen die lebensnotwendigen Mittel versagen und Flucht weiter kriminalisieren sollen.
„Transitzonen“ an den Grenzen, Sonderlager für Menschen aus den Balkanländern und neue Militäreinsätze gegen Flüchtende auf dem Meer sind in Planung. Der Vortrag soll zunächst überblicksartig über häufig genutzte Fluchtwege und Europas „Grenzsicherungsorgane“ wie FRONTEX informieren. Im Anschluss wird auf die rechtliche und Lebenssituation der Menschen eingegangen, die es bis nach Deutschland geschafft haben.
Profiteure am Beispiel von European Homecare
Der zweite Teil des Vortrags befasst sich mit der Problematik von Sammelunterkünften/ Lagern, in denen Asylsuchende nach ihrer Zuteilung oftmals jahrelang leben müssen. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf dem Unternehmen European Homecare liegen, welches mehrfach in öffentlich gewordene Foltervorfälle an Geflüchteten verwickelt war und exemplarisch für das Privatisierungsgeschäft mit Geflüchtetenunterkünften steht. Anschließend an die Beiträge der beiden Referenten möchten wir u.a. darüber diskutieren, auf welche Weise Druck auf die beteiligten staatlichen Institutionen ausgeübt werden kann, um nachhaltig ein würdigeres Leben für alle hier lebenden Menschen zu ermöglichen.«