Der DGB Ruhr-Mark schreibt in eine Erklärung: »In dem Referendum am kommenden Sonntag entscheidet die griechische Bevölkerung nicht über ein „Ja“ oder „Nein“ zum Euro, sondern ob sie für oder gegen weitere Kürzungspakete sind. Das „großzügige“ Angebot der Vertretungen der EU kann aus Sicht der Bevölkerung nur abgelehnt werden, denn die Ergebnisse der bisherige Reformen ist eine schrumpfende Wirtschaft, steigende Arbeitslosigkeit, Hunger, schlechte bis gar keine Krankenversorgung und trotzdem weiterhin steigende Schulden. „Dieser Kurs der Austerität widerspricht jeder wirtschaftlichen Vernunft und darf nicht fortgesetzt werden. Die EU und die Gläubigerinstitutionen verursachen mit ihrer starren Haltung eine humanitäre Katastrophe mitten im reichen Europa. Was Griechenland jetzt braucht, ist eine Umschuldung und Mittel für Investitionen, damit die Wirtschaft wieder in Schwung kommt und langfristig wieder die Schulden bezahlen kann.“, fordert DGB Regionsgeschäftsführer Jochen Marquardt.
Die Gewerkschaften in der Region begrüßen ausdrücklich die Form eines Referendums als demokratisches Recht eines jeden Landes in europäischer Tradition. Allerdings ist der Zeitdruck und die Tragweite der Entscheidungen unbedingt mit einem weiteren Griechenland-Hilfspaket zu verknüpfen. Marquardt: „Ein von keiner Seite gewollter „Grexit“ ist unbedingt zu verhindern. Die Verhandlungen müssen wieder aufgenommen werden, um eine ausgewogene Lösung zu finden. Die Lasten dürfen diesmal nicht den Rentnern und Arbeitnehmern aufgebürdet werden. Für diesen Kurs verdienen die Griechen unsere Solidarität, die am morgigen Freitag in vielen Städten der Region demonstriert werden kann.“
Donnerstag 02.07.15, 13:20 Uhr