„Die Bundesregierung steht in der Pflicht, die alltäglichen Diskriminierungen von Sinti und Roma endlich zu beenden. Kaum eine Gruppe ist in der Bundesrepublik derart kontinuierlich rassistisch motivierten Kampagnen ausgesetzt, wie es Sinti und Roma sind. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte besonders perfide“, erklärt die Bochumer Bundestagsabgeordnete der Fraktion Die Linke, Sevim Dagdelen anlässlich des heutigen Internationalen Roma-Tages. Dagdelen weiter: „Anstatt – wie in der Vergangenheit mehrfach geschehen – sozialchauvinistische Kampagnen gegen Sinti und Roma zu befeuern und vollends faktenfrei eine angebliche Armutseinwanderung von Massen herbeizufabulieren, erwarte ich von der Bundesregierung, Roma und Sinti endlich als Opfer der faschistischen deutschen Barbarei anzuerkennen und dementsprechend finanziell für das erlittene Unrecht und Leid zu entschädigen.
Was wir außerdem brauchen, ist die Anerkennung von Sinti und Roma als Flüchtlinge, die aufgrund von Diskriminierung, Ausgrenzung, Not und Hass nach Deutschland gekommen sind. Was wir hingegen keineswegs brauchen, sind populistische und reaktionäre Debatten über vermeintlich sichere Herkunftsstaaten. Wer den betroffenen Menschen außerdem nahezu jegliche Hilfestellung verwehrt, braucht sich nicht wundern, wenn Integration nur schwerlich gelingen kann. Diese Verantwortung liegt dann jedoch keineswegs bei den Sinti und Roma, sondern ganz allein in der der Bundesregierung. Die Linke lehnt auch weiterhin jeglichen Nützlichkeitsrassismus konsequent ab und fordert die finanzielle Absicherung der sozialen und politischen Selbstorganisation von Sinti und Roma.“
Mittwoch 08.04.15, 14:44 Uhr
Sevim Dagdelen fordert Hilfsangebote für Sinti und Roma