Montag 30.03.15, 21:10 Uhr

Europaweite Jugendworkcamps


Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk schreibt in einer Presseinformation: »Bochum ist zukünftig gleich doppelt Bestandteil eines großen Projekts der europäischen Jugendzusammenarbeit. Das Jugendamt Bochum und der Verein Bochumer Bildungschancen haben sich beim Förderprogramm ewoca³ beworben – und den Zuschlag erhalten. Sie können nun drei Jahre lang mit jeweils zwei europäischen Partnerorganisationen internationale Jugendworkcamps organisieren. Vom 26. bis 30. März haben sich die Bochumer Aktiven auf einem Kongress in Hattingen mit Jugendeinrichtungen aus anderen europäischen Ländern getroffen und sich auf das große Projekt ewoca³ vorbereitet. Neu dabei ist der Verein Bochumer Bildungschancen, der nun von 2015 bis 2017 zusammen mit Projektpartnern aus Italien und Polen internationale Jugendbegegnungen veranstalten kann.
Das städtische Jugendzentrum JUMA in Bochum-Steinkuhl ist bereits in den vergangenen drei Jahren im Rahmen von ewoca³ gefördert worden. Die gemeinsame Arbeit mit Partnerorganisationen aus Bosnien-Herzegowina und der Türkei kann nun fortgesetzt werden. Bis 2017 erhalten die geförderten Projektpartnerschaften eine Unterstützung von jeweils 15.000 Euro pro Jahr.
Ein ehemaliges Mafia-Gelände, ein Street Art Truck und noch viel mehr: Zwei mal 45.000 Euro für internationale Jugend-Workcamps
Los geht es mit den internationalen Projekten am 30. Juni dieses Jahres. Dann werden Jugendliche mit dem Verein Bochumer Bildungschancen nach Cisterna di Latina in Italien reisen, um gemeinsam mit Jugendlichen aus Italien und Polen ein nachhaltiges Projekt umzusetzen: Das Workcamp findet auf einem Farmgelände statt, das die italienische Regierung von der Mafia konfisziert und in eine gemeinnützige Begegnungsstätte umgewandelt hat. Die Jugendlichen arbeiten auf dem Gelände und errichten unter anderem einen Gemeinschaftsraum, arbeiten mit recycelten Materialien und legen Blumenbeete an. In den Jahren 2016 und 2017 finden dann die Gegenbesuche in Bochum und Polen statt, wo ebenfalls gemeinsame Workcamp-Projekte umgesetzt werden.
Einen knappen Monat später reisen Jugendliche des Jugendzentrums JUMA aus Bochum-Steinkuhl nach Denizli in der Türkei. Dort entwickeln sie zusammen mit Jugendlichen aus Bosnien-Herzegowina und der Türkei eine Street Art Performance und bauen einen Truck zu einer mobilen Bühne um. Nach einem im Vorfeld entwickelten Aktionsplan werden sie anschließend in den Dörfern zwischen Denizli und Izmir und größeren Gemeinden nachhaltige Kleinprojekte realisieren und die entwickelte Street Art Show auf dem ewoca³-Truck aufführen. Auch in dieser Partnerschaft treffen sich die Jugendlichen der Partnerorganisationen in den folgenden zwei Jahren für Nachfolgeprojekte in Bochum und in Bosnien-Herzegowina wieder.
ewoca³ – ein europäisches Netzwerk
„Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern helfen einander jeweils bei Projekten vor Ort – das ist die Idee, die hinter ewoca³ steht“, sagt Projektreferentin Katharina Teiting, die für das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund (IBB e.V.) das Förderprogramm koordiniert. Dank einer Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stiftung Mercator können in den Jahren 2015 bis 2017 insgesamt 36 solcher Workcamps mit nordrhein-westfälischer Beteiligung in 15 europäischen Ländern stattfinden. „ewoca³ schafft ein großes europäisches Netzwerk von Jugendeinrichtungen“, so Teiting weiter. „Ich bin gespannt auf diese aufregenden Projekte mit Bochumer Beteiligung.“«