Mittwoch 25.03.15, 15:29 Uhr

Kitas bleiben Freitag geschlossen


Nachdem die Arbeitgeber am vergangenen Montag kein Angebot vorlegten, ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst für Freitag, den 27. März 2015 erneut zu einem ganztägigen Warnstreik auf. „Zwar hat der Arbeitgeber die Diskussion aufgenommen und mit uns weitere Verhandlungstermine vereinbart, aber in der Frage einer echten Aufwertung der Beschäftigten erklärten die Arbeitgebervertreter, dass für sie eine generelle Verbesserung der Eingruppierung der Beschäftigten nicht in Frage komme. Entsprechend legten sie auch kein Angebot vor“, erklärt David Staercke, Gewerkschaftssekretär von ver.di in Bochum. „Das zeigt uns, dass es ohne den Druck der Beschäftigten keine bessere Eingruppierung für sie geben wird.“ Die Geschäftsführerin des ver.di Bezirks Bochum-Herne Gudrun Müller betont: „Bei den kommenden Verhandlungen muss es aber konkrete Ergebnisse geben. Weil wir Kindern und Eltern einen mehrtägigen Erzwingungsstreik ersparen wollen, gehen wir am Freitag noch einmal auf die Straße, um den Druck zu erhöhen.“
In Bochum kann es wie am letzen Montag zu Schließungen der kommunalen Kitas kommen. Die Eltern sind laut David Staercke informiert. „Am Dienstag hat es ein Gespräch zwischen dem ver.di Bezirk Bochum-Herne und Vertretern des Stadtelternrats der Stadt Bochum gegeben“, berichtet der Gewerkschaftssekretär. „Wir haben uns darauf verständigt, im engen Kontakt zu bleiben.“
Ausfälle sind auch in der Arbeit der Kinder- und Jugendheime, bei Beratungsstellen, Sozial- und Jugendämtern sowie in Werkstätten und Wohnheimen für behinderte Menschen zu erwarten.
Ab 10:30 Uhr treffen sich die Streikenden an der ver.di Geschäftsstelle Bochum an der Universitätsstraße 76, wo eine kurze Auftaktkundgebung stattfinden wird. Danach ist Abmarsch des Demonstrationszugs zum Husemannplatz. Dort findet etwa gegen 12:15 Uhr die Abschlusskundgebung statt.
ver.di fordert eine Aufwertung der Beschäftigung im Sozial- und Erziehungsdienst durch eine bessere Eingruppierung. Dies würde durchschnittlich zu einer Einkommensverbesserung von zehn  Prozent führen. Indirekt profitieren von einem Tarifergebnis mit den kommunalen Arbeitgebern auch die mehr als 500.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst bei freien und kirchlichen Trägern. Tarifverträge dieses Bereichs orientieren sich im Volumen an den kommunalen Einrichtungen. Die Eingruppierungsmerkmale für die Beschäftigten der Sozial- und Erziehungsdienste sind seit 1991 nicht mehr verändert worden.