Mittwoch 21.01.15, 13:24 Uhr
Auszubildende erinnern an die Vorbildfunktion der Stadt

Übernahmen stark gefährdet


Wenn sich die Ratsmitglieder morgen in der Ratssitzung mit dem städtischen Haushalt 2015 beschäftigen, werden dies die Auszubildenden der Stadt kritisch verfolgen. Denn im Rahmen der Haushaltsberatungen wird unter dem Tagesordnungspunkt „Bewirtschaftung der Personalausgaben“ auch über ihre Zukunft entschieden. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die beabsichtigte Einführung einer Personalaufwandsdeckelung sowie die Festlegung von Einstellungskorridoren erhebliche Auswirkungen u.a. auf die Übernahme der Auszubildenden der Stadt Bochum haben. So spricht die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage bereits jetzt davon, dass von den 69 Nachwuchskräften, die 2015 ihre Ausbildung abschließen, voraussichtlich lediglich 40 übernommen werden können.
In einem Brief an die Ratsvertreter macht Manfred Heße von der ver.di-Betriebsjugendgruppe bei der Stadtverwaltung Bochum deutlich, dass „die Stadt Bochum als öffentliche Arbeitgeberin eine besondere Verantwortung gegenüber den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie den Bürgerinnen und Bürgern und gerade in der heutigen Zeit eine Vorbildfunktion in Sachen Ausbildung gegenüber privatwirtschaftlichen Unternehmen in unserer Stadt hat“. Weiter appelliert er an die Ratsmitglieder: „Sie persönlich entscheiden nun, welches Signal die Stadtverwaltung mit ihrer eigenen Ausbildung an eben diese Unternehmen sendet.“
Dieser Brief an die Ratsmitglieder ist u.a. ein Ergebnis einer Informationsveranstaltung, zu der die ver.di-Vertrauensleute der Stadtverwaltung Bochum, in der vergangenen Woche eingeladen hatten. Rund 100 Nachwuchskräfte folgten der Einladung und haben neben diesem Brief auch beschlossen, sich an den geplanten Aktivitäten rund um die Ratssitzung (Aktive Mittagspause und Protestveranstaltung des Bochumer Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit) aktiv zu beteiligen und mit einer eigenen, kleinen Aktion vor der Ratssitzung dem Problem ein Gesicht zugeben.