Dienstag 09.12.14, 15:59 Uhr

Streiks bei der AWO


Einen Tag vor der sechsten und entscheidenden Verhandlungsrunde für die 36.000 Beschäftigten der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Nordrhein-Westfalen hat die Gewerkschaft ver.di für den morgigen Mittwoch noch einmal zu umfangreichen Streiks aufgerufen. In Bochum und Herne werden, wie bereits in den zurückliegenden Warnstreiktagen wieder alle sieben Seniorenzentren, zwei Wohnstätten für Behinderte, 24 Kitas und die Verwaltung der AWO in den Warnstreik mit einbezogen sein. Die Streikversammlung beginnt morgen früh ab 7:30 h im Bahnhof Langendreer Wallbaumweg 108. Ver.di musste ihr Streiklokal auf Grund immer steigender Streikteilnehmerzahlen diesmal dort hin verlegen. Ver.di erwartet ca. 300 Streikende, die sich nach einem gemeinsamen Frühstück dann um 10.00 Uhr mit 6 Bussen nach Dortmund bewegen.
Ver.di Verhandlungsführer Wolfgang Cremer erklärte, man erwarte in der sechsten Verhandlungsrunde am Donnerstag in Dortmund einen Durchbruch. Ab Mittag sei die Tarifkommission eingeladen, um einen schnellen Abschluss möglich zu machen. „Einem tragbaren Kompromiss verschließen wir uns nicht. Aber die Betonung liegt auf tragbar“, sagte Cremer. Er appellierte an die AWO-Geschäftsführungen, die mangelnde Refinanzierung der Einrichtungen nicht auf den Schultern der Beschäftigten abzuladen. „Für eine ausreichende Finanzierung bleibt die Politik zuständig. ver.di ist bereit, Seite an Seite mit der AWO für eine Refinanzierung zu kämpfen, die ein Tarifniveau wie in anderen öffentlichen Einrichtungen sicher stellt“, so Cremer.
Ver.di will ein Tarifergebnis, das den materiellen Wert des Tarifabschlusses des öffentlichen Dienstes abbildet. Man könne Erzieher/innen und Sozialarbeiter/innen der AWO NRW nicht zu zweitklassigen Fachkräften degradieren. Der AWO-Bundesverband in Berlin hat für seine Beschäftigten im November eine Tarifeinigung mit ver.di erzielt, deren Volumen noch über dem Abschluss des öffentlichen Dienstes liegt.