Donnerstag 09.10.14, 20:02 Uhr

Syrienkonferenz am 1. 11. in Bochum


Am 1. November findet von 11.00 bis 17.00 Uhr im Bahnhof Langendreer eine Syrienkonferenz statt. VeranstalterInnen sind der Flüchtlingsrat NRW, die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum und die RosaLuxemburg Stiftung NRW. Zur Motivation für die Tagung heißt es in der Einladung: »Der „Arabische Frühling“ führte in Syrien im Jahr 2011 zu Protestkundgebungen. Die daraus resultierenden Kämpfe endeten in einem blutigen Bürgerkrieg, der bis heute anhält. Besonders erschütternd sind die humanitären Folgen dieses Krieges. Die Zahl der Binnenvertriebenen in Syrien wird inzwischen auf 6,5 Millionen geschätzt und über drei Millionen SyrerInnen befinden sich laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk im Exil. Insbesondere die Nachbarländer Syriens nehmen einen großen Teil der Flüchtlinge auf und versuchen sie zu versorgen.
Aber auch Deutschland hat Aufnahmeprogramme für syrische Flüchtlinge erlassen. So hat der Bund beschlossen, ein Kontingent von 20.000 syrischen Flüchtlingen aufzunehmen. Hinzu kommen Flüchtlinge, die über Aufnahmeprogramme der verschiedenen Bundesländer nach Deutschland einreisen können. Der Konflikt betrifft also längst nicht mehr nur Syrien und seine Nachbarländer. Auch Europa ist unmittelbar mit den Konsequenzen dieses Krieges konfrontiert. Nicht nur durch die Herausforderung einer menschenwürdigen Flüchtlingsaufnahme sind die Länder gefordert. Zusätzlich wird die Situation in der Region durch erstarkte Gruppierungen wie „IS“, die demokratische Gesellschaftssysteme grundsätzlich in Frage stellen, erschwert.
Die VeranstalterInnen der Syrienkonferenz möchten den Konflikt, dessen Entwicklung, die beteiligten AkteurInnen und mögliche Handlungsoptionen näher betrachten. Dabei sollen sowohl Expertinnen als auch von dem Konflikt Betroffene und deren UnterstützerInnen zu Wort kommen. Im Dialog werden die Perspektiven der von dem Konflikt betroffenen Gruppierungen verdeutlicht, so dass die Frage nach einer friedlichen Lösung diskutiert werden kann.«

Programm
11:00 Uhr: Begrüßung
11: 15 Uhr: Beginn der Vorträge
11:15-12:00 Uhr: „Syrien: vom arabischen Frühling in den islamistischen Dauerwinter?“
Was sind die innersyrischen Gründe für den Konflikt, und welche Interessen verfolgen die an dem Konflikt beteiligten äußeren AkteurInnen? Wird die Bekämpfung des „Islamischen Staat“ in Syrien und im Irak (mit Luftschlägen, Waffenlieferungen und der Ausbildung von einheimischen Kämpfern) den Terrorismus überwinden oder stärken? Wie ließe sich der Konflikt deeskalieren und eine politische Lösung herbeiführen? Welche Rolle spielt Deutschland?
Referent: Andreas Zumach (Journalist und Uno-Experte)

12:15-12:45 Uhr: „AkteurInnen und ihre Interessen“
Die Lage in Syrien ist extrem unübersichtlich geworden. Viele Gruppen vor Ort sehen mittlerweile nur noch ihren lokalen Konfliktkontext. Der Vortrag gibt einen Überblick über verschiedene AkteurInnen und ihre Interessen mit einem Fokus auf die syrische Zivilbewegung und geht der Frage nach, wie demokratische Strukturen von Deutschland aus unterstützt werden können.
Referent: Ferdinand Dürr (Mitgründer von „Adopt a Revolution“, Campaigner und Politikwissenschaftler)

13:00-13:30 Uhr: „Syrien und Irak. Ein Reisebericht“
Durch zahlreiche Reisen (zuletzt im Oktober 2014) und gute Kontakte in den Nahen- und Mittleren Osten ist der Referent gut über die Entwicklungen in Syrien informiert. Seine Möglichkeiten als Unternehmer hat er dazu genutzt, um auf das Schicksal verfolgter Christen/Minderheiten im nahöstlichen Raum hinzuweisen. So begleitete er u.a. Journalisten in die Krisengebiete.
Referent: Simon Jacob (Vorsitzender des „Zentralrats Orientalischer Christen in Deutschland – ZOCD“) kam als Kind mit seinen Eltern aufgrund religiöser und ethnischer Spannungen in der Türkei nach Deutschland.

13:30-13:45 Uhr: Betroffenenberichte
13:45-14:30 Pause
14:30-15:30 Arbeitsgemeinschaften
AG 1 : „Best Practice-Projekte“
In dieser AG werden Projekte oder Programme anderer europäischer Regierungen vorgestellt, die sich durch einen humanen Umgang mit Flüchtlingen auszeichnen. Die TeilnehmerInnen können über das Flüchtlingsthema (weltweit) diskutieren.
Leitung: Andreas Zumach

AG 2 – „Flüchtlingsaufnahmeprogramme in Deutschland“
In AG 2 werden die Flüchtlingsaufnahmeprogramme Deutschlands näher erläutert und diskutiert. Hier können insbesondere selbst gesammelte Erfahrungen und Probleme ausgetauscht werden.
Leitung: Birgit Naujoks

15:30-16:00 Uhr Pause
16:00-17:00 Podiumsdiskussion mit Referenten und Besuchern
17:00 Uhr Ende

Markt der Möglichkeiten
Der „Markt der Möglichkeiten“ wird im Café des Bahnhofs stattfinden. Humanitäre Organisationen können hier Infostände anbieten und über ihre Arbeit für syrische Flüchtlinge oder für die vom dem Krieg betroffenen Personen in Syrien berichten. Besucherinnen und Besucher können sich gegebenenfalls an Aktionen beteiligen. Bisher haben folgende Organisationen zugesagt:
– AK-Asyl Gütersloh
– Beueler Initiative gegen Fremdenhass
– Katholische Kirchengemeinde St. Rochus und Augustinus
– UNO-Flüchtlingshilfe
– Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum
– Flüchtlingsrat NRW

Anmeldung zur Konferenz
Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos. Bitte melden Sie sich jedoch bei Teilnahmewunsch bis zum 24. Oktober per E-Mail unter initiativen[at]frnrw.de verbindlich zu der Konferenz an.
Der Einladungsflyer