Der Antrag der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) mit der Forderung zur Aberkennung der Bochumer Ehrenbürgerschaft von Paul von Hindenburg wird demnächst den Rat der Stadt Bochum beschäftigen. Die Stadtverwaltung kündigte eine Stellungnahme zu dem Antrag an. In einer Pressemitteilung der VVN heißt es: „Dem Bürgerantrag sind rund 500 Unterschriften beigefügt. Unter anderem haben allein drei Bochumer Bundestagsabgeordnete den Antrag unterschrieben: Axel Schäfer für die SPD, Fridjof Schmidt für die Grünen und Sevim Dagdelen für Die Linke. Adolf Hitler war immerhin „nur“ bis 1984 Ehrenbürger der Stadt Bochum. Hindenburg wurde 1917 Ehrenbürger der Stadt, nachdem gerade auch unter seinem Oberkommando schon tausende Bochumer als Soldaten umgekommen waren: Für Kaiser, Volk und Vaterland und in Bochum selbst durch den Krieg bedingter Hunger und Krankheiten herrschten. Er wurde später als Reichspräsident Steigbügelhalter Hitlers. Die VVN-BdA Bochum hält es für unerträglich, dass dieser Mann Ehrenbürger der Stadt ist.“ Näheres.
Am Donnerstag, den 4. September wird Michael Mörth um 19 Uhr im Bahnhof Langendreer über den Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen und Repression in Guatemala berichten. In der Einladung heißt es: »In Guatemala kam es bis 2013 zu Fortschritten auf der Suche nach Gerechtigkeit; das Ruder wurde zurückgedreht, als die Eliten um ihren Einfluss auf die Richter fürchten mussten. Es begann mit einer Rechtsbeugung des Verfassungsgerichts und bricht heute alle Dämme rechtsstaatlicher Prinzipien: Einflussnahme, Straflosigkeit und Repression kennzeichnen die Justiz, aber auch Opfer und einige Richter und Staatsanwälte, die sich dagegen stemmen. Michael Mörth ist seit über dreißig Jahren Anwalt und lebt seit 18 Jahren in Guatemala. Er ist beratender Anwalt der internationalen Juristenkommission und eines Anwaltsbüro für Menschenrechte und begleitet seit 1998 die Opfer von Menschenrechtsverletzungen und aktueller Repression. «
Die Stadt Bochum ist pleite, hat eine Haushaltssperre verhängt und will nun mit einer äußerst fragwürdigen Dringlichkeitsentscheidung noch vor der nächsten Ratssitzung den bisherigen Beschluss über den Bau des Konzerthauses kippen und für 1,1 Millionen Euro einen Verwaltungstrakt an das Konzerthaus anbauen. Um das Vorhaben in der Öffentlichkeit zu rechtfertigen, hat die Stiftung, die das Konzerthaus sponsert, eine Spende von 600.000 Euro angeboten. Die Beschlussvorlage der Verwaltung ist entgegen der üblichen Praxis nicht im Bürgerinformationssystem veröffentlicht. Zu dem Vorgang erklärt der Fraktionsvorsitzende der Linken im Rat der Stadt Bochum, Ralf-D. Lange: „Wir als Linke finden dieses Vorgehen im Zusammenhang mit dem Musikzentrum abenteuerlich. Der Kostenrahmen für dieses Leuchtturmprojekt wurde durch einen Ratsbeschluss eindeutig gedeckelt. Wenn jetzt eine private Stiftung noch einmal Geld aufgetrieben hat, dann sollte dies unseres Erachtens dazu dienen, angesichts der prekären Haushaltslage den Anteil der verplanten öffentlichen Gelder entsprechend zu reduzieren oder als Rücklage für die jetzt schon wahrscheinliche Überschreitungen des Baubudgets zu verwenden. Da die Namen der Spender nicht genannt werden, drängt sich der Verdacht auf, dass das Geld von städtischen Gesellschaften kommt. Angesichts der desolaten Haushaltslage wird dadurch indirekt der Haushalt belastet oder das Geld wird über Gebührenerhöhungen, die die BürgerInnen zusätzlich belasten, aufgebracht. mehr…
Äußerst zuFRIEDEN waren am gestrigen Antikriegstag BesucherInnen, Darstellende und OrganisatorInnen mit der Veranstaltung in der Rotunde, zu der der Bochumer DGB und das Friedensplenum eingeladen hatten. Manfred Böll fesselte das Publikum mit seiner Darbietung und Auswahl von zeitlich und stilistisch sehr variantenreichen Texten. Chorrosion zeigte auch in seinem neuen Programm „Gegen den Krieg“, wie überzeugend und künstlerisch gekonnt ein politisch ambitionierter Chor auftreten kann. Der DGB-Geschäftsführer Ruhr-Mark schaffte es schließlich, mit seiner Rede, die mehrfach von Beifall unterbrochen wurde, die gespannte Aufmerksamkeit der BesucherInnen bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Jochen Marquardt wörtlich: „Eine Regierungsmehrheit im Bundestag, die am Antikriegstag, an dem Tag, an dem vor 75 Jahren Deutschland den 2. Weltkrieg angezettelt hat, die Lieferung von Kriegswaffen ohne UN-Mandat beschließt, handelt vollständig geschichtsvergessen und unverantwortlich.“
Die nächsten Konzert-Termine von Chorrosion sind auf der Webseite des Chores zu finden. Bilder der Veranstaltung. mehr…
Montag 01.09.14, 11:30 Uhr
Neues Angebot auf der Berufsbildungsmesse der Stadt Bochum:
Auf der diesjährigen Berufsbildungsmesse der Stadt Bochum wird den SchülerInnen in einer Broschüre ein „Berufsparcours“ offeriert: Er „bietet praktische Übungen aus unterschiedlichen Ausbildungsberufen, mit denen Neigungen und Fähigkeiten ausprobiert werden können.“ Im Angebot: Die Ausbildung zum Töten. Die anwesende Bundeswehr testet auf Wunsch die Eignung der BesucherInnen für den Ausbildungsberuf „Soldat-in“. mehr…