Bei der diesjährigen zentralen Gedenkveranstaltung zum 76. Jahrestag der Reichspogromnacht auf dem Dr.-Ruer-Platz werden SchülerInnen des 10. Jahrgangs der Willy-Brandt-Gesamtschule szenisch die Ereignisse rund um die Fahrt der St. Louis im Jahr 1939 am Beispiel des Schicksals von Hilde Pander präsentieren. Im Flyer des Kinder- und Jugendringes heißt es dazu:» Am 13.05.1939 verließ das Kreuzfahrtschiff „St. Louis“ Hamburg Richtung Kuba mit 937 jüdischen Emigranten, die auf der Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland unter Zurücklassung ihres Besitzes waren. Unter ihnen befand sich auch die junge Bochumer Jüdin Hilda Pander mit ihrer Familie.
Alle Passagiere hofften, dass diese Reise der Beginn eines neuen Lebens sein würde. Aber diese Hoffnung zerbrach, als die kubanische Regierung ihre Einreiseerlaubnis zurückzog. Nach tagelanger Ungewissheit begann eine Irrfahrt, die damit endete, dass die St. Louis am 10.06.39 in Antwerpen vor Anker ging und die Passagiere auf mehrere Länder verteilt wurden.
Von den ursprünglich 937 Passagieren wurden wahrscheinlich 240 in Konzentrationslagern ermordet. Die Passagiere, die das schwerste Schicksal zu erdulden hatten, waren die, die in die Niederlande geschickt wurden, so auch die Familie Pander. Viele sollten später in den Lagern und in den Gaskammern sterben.
Am 18.01.1944 wurden die Panders nach Theresienstadt deportiert. Hier heiratete Hilde vor einem Rabbiner Adolf Wolff. Er wurde, wie Hildes Vater, nach Auschwitz deportiert und dort sehr wahrscheinlich ermordet. Hilde und ihre Mutter wurden befreit und wanderten nach Amerika aus.«
Mittwoch 17.09.14, 09:04 Uhr