Mittwoch 10.09.14, 18:37 Uhr

Warnstreik in den AWO-Einrichtungen


Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat Kindertagesstätten, Seniorenheime und Behindertenwohnheime der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bochum und Herne am Freitag (12.9.) zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Kitas würden zum größten Teil geschlossen, Senioren- und Pflegeeinrichtungen müssten im Notbetrieb arbeiten, erklärte die Gewerkschaft. Die Beschäftigten des Wohlfahrtsverbandes wehren sich mit dem ersten Warnstreik gegen eine Abkopplung ihres Tarifvertrages vom öffentlichen Dienst. Während einer Demonstration und Kundgebung in Recklinghausen wollen die AWO-MitarbeiterInnen am Freitag gemeinsam mit ihren KollegInnen aus anderen Städten der Region ihrem Unmut Luft machen. Vorher treffen sie sich zu einem Streikfrühstück in der ver.di Geschäftsstelle Bochum.
„Zur Zeit bekommen die AWO-ErzieherInnen bis zu 170 Euro weniger als ihre KollegInnen in den städtischen Kitas und in der Altenpflege sind es gut 90 Euro Unterschied“, erklärte Agnes Westerheide, zuständige Gewerkschaftssekretärin in Bochum und Herne. Die erste Tarifverhandlungsrunde am letzten Donnerstag (4.9.) in Düsseldorf habe klar gemacht, dass die Arbeitgeberseite den Anschluss an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes für die 36.000 Beschäftigten kappen möchte, sagte Westerheide. „Bisher hat die Angleichung immer geklappt. Damit soll jetzt wohl Schluss sein“. Die Arbeitgeberseite hätte alle Forderungen der Belegschaft zurückgewiesen und selbst kein Angebot gemacht, erklärte die Gewerkschaft. Ver.di fordert die Erhöhung der monatlichen Einkommen um einen Sockelbetrag von 100 Euro zuzüglich 3,5 Prozent, die Erhöhung der Auszubildendenvergütungen um 100 Euro monatlich sowie einen Tag mehr Urlaub. “Es ist nur gerecht, den Anschluss an den öffentlichen Dienst zu halten,“ so ver.di-Sekretärin Agnes Westerheide In den Senioren- und Behindertenheimen hat ver.di zum Schutz der Bewohner vorsorglich Notdienstvereinbarungen abgeschlossen. Die Eltern in den betroffenen Kitas sind ebenfalls informiert.