Die Ruhr Nachrichten Bochum berichten: „Die Zahl der Arbeitslosen ist von Juni zum Juli um 619 auf 19.622 gestiegen.“ Die WAZ Bochum schreibt: „Arbeitslosenquote in Bochum ist im Juli auf 10,5 Prozent angestiegen.“ Radio Bochum meldet: „Aktuell sind 19.600 Männer und Frauen in unserer Stadt ohne Arbeit – 600 mehr als Ende Juni.“ Alle drei Meldungen suggerieren, dass es eine Erfassung der Arbeitslosigkeit in Bochum gibt. Das ist absoluter Quatsch. Niemand hat exakte Zahlen über die reale Arbeitslosigkeit in Bochum. Bei den Zahlen handelt es sich um Daten, die die Arbeitsagentur zu ihrer monatlichen Pressekonferenz veröffentlicht hat. Etliche Erwerbslose melden sich aber nicht bei der Arbeitsagentur, weil sie sich nicht den Schikanen der Arbeitsagentur bzw. des Jobcenters aussetzen wollen. Sie halten sich lieber mit Gelegenheitsjobs über Wasser und sind häufig nicht einmal krankenversichert. Die von den Medien kolportierten Zahlen geben nicht einmal die bei der Arbeitsagentur gemeldeten Erwerbslosen an. Dies waren im Juli nicht 19.622 sondern 24.326.Wenn JournalistInnen, die Unterlagen der Arbeitsagentur vollständig lesen würden, könnten sie das auch erkennen. Die tatsächliche Zahl der bei der Agentur als arbeitslos Gemeldeten wird unter der Rubrik „Unterbeschäftigung“ aufgeführt. Um das Ausmaß der Massenarbeitslosigkeit zu verschleiern, werden nämlich z. B. Kranke, Ältere oder Leute, die sich in irgendeiner „Maßnahme“ der Agentur befinden, nicht als „arbeitslos“ sondern als „unterbeschäftigt“ tituliert. Ein Langzeitarbeitsloser, der für ein paar Tage geschult wird, wie er die nächsten 100 Bewerbungen schreiben soll, ist also in der Sprache der Arbeitsagentur nicht arbeitslos sondern unterbeschäftigt und taucht in der veröffentlichten „Arbeitslosenstatistik nicht auf. Fast alle JournalistInnen akzeptieren diese Verdummung und transportieren sie in ihren Medien.
Die Zahlen der Arbeitsagentur für den Monat Juli.
Freitag 01.08.14, 08:19 Uhr