Sonntag 08.12.13, 21:23 Uhr

Erinnerungen an die Unterstützung
von Terroristen


Der Tod von Nelson Mandela ruft Erinnerungen an die Anti-Apartheid-Arbeit in der BRD und auch in Bochum wach. Die Bochumer Initiative gegen Apartheid (BIGA) war eine der wichtigeren Anti-Apartheid-Gruppen in der BRD und mehrere ihrer Mitglieder waren auch überregional engagiert. Sie erinnern sich noch schmerzlich daran, dass die bundesdeutsche Politik, die Banken und große Firmen wie Daimler Benz entscheidende Stützen des Regimes in Südafrika waren. Im Gegensatz zur BRD gab es in Großbritannien und den USA sehr starke antirassistischen Bewegungen gegen die Rassentrennung in Südafrika. Sie zwangen die Banken, Firmen oder z. B. die Luftlinien in ihren Ländern mit Boykottmaßnahmen, sich aus dem Geschäft mit der Apartheid zurückzuziehen. Als Südafrika vor dem Staatsbankrott stand, waren es die Deutschen Banken, die das Überleben der Rassendiktatur sicherstellten und die Lufthansa bewahrte Südafrika vor einer entscheidenden Isolierung.
Innenpolitisch wurde die Sympathie der BRD mit dem Apartheid-Regime dadurch zum Ausdruck gebracht, dass die Antiapartheid-Bewegung bis fast zum Ende der 80-er Jahre im Verfassungsschutzbericht erwähnt wurde, weil sie die Solidarität mit dem „Terroristen Nelson Mandela“ organisierte. Die Verantwortlichen für diese Politik hatten keine Hemmungen, dann bei den Verfassungsfeinden von gestern um eine Einladung zum ersten Besuch von Nelson Mandela in Bonn zu bitten.  Diejenigen, die die weißen Terroristen in der Regierung Südafrikas unterstützten, haben sich für ihr Verhalten nie öffentlich entschuldigt.
An keiner Stelle wird in der z. Z. ausführlichen Berichterstattung über die Apartheid übrigens erwähnt, dass die Rassengesetze in Südafrika zu einem beträchtlichem Teil von den Nürnberger Rassengesetzen der Nazis abgeschrieben waren.