Dienstag 26.11.13, 13:37 Uhr
Bündnis gegen den rassistischen Normalzustand:

“Debatte um Plakat ist heuchlerisch!”


Das Bündnis gegen den rassistischen Normalzustand, das am kommenden Samstag die antirassitische Demonstration in Bochum organisiert schreibt: »In Bochum ist in der vergangenen Woche eine Debatte um ein Plakat der Band Frei.Wild, das an einem Parkhaus am Hauptbahnhof hängt entbrannt. Einige Organisationen kritisieren, dass von einem städtischen Tochterunternehmen ein Plakat einer rassistischen Band aufgehangen wurde. Die Südtiroler Band Frei.Wild schöpft mit ihren Texten, in denen es immer wieder um Männlichkeit, Heimat und das Volk als positiven Bezugspunkt geht, zweifelsohne am rechten Rand der Gesellschaft. Pia Müller, vom Bündnis gegen den rassistischen Normalzustand zur Debatte um das Plakat:
„Dankenswerterweise haben engagierte Menschen das Plakat schon deutlich beschriftet. Die Aufregung von Seiten der SPD-Jugend und der Grünen ist aber heuchlerisch.“ Während sich die Jusos in Bochum über das Plakat einer rechten Band aufregen, sind in Hamburg mehrere hundert Geflüchtete von Abschiebung bedroht. Der Hamburger Innensenator und Bürgermeister Scholz (beide SPD) kündigten der Gruppe „Lampedusa in Hamburg“, die für ihre Anerkennung als Asylberechtigte kämpft, schon an, dass es für sie keine Zukunft in der Hansestadt gebe. Auch die Grünen, deren Fraktionsvorsitzender Wolfgang Cordes mehr Schutz gegen rassistische Plakate fordert, sollten ihre eigene Rolle beim Aufbau der Festung Europa überdenken. In die Zeit der rot-grünen Bundesregierung fällt die Einführung der europäischen Grenzschutzagentur „Frontex“, die für hunderte Tote an den europäischen Außengrenzen mitverantwortlich ist. Das Bündnis gegen den rassistischen Normalzustand wird am kommenden Samstag ab 11 Uhr eine Demonstration gegen jede Form von Rassismus veranstalten. Pia Müller vom Bündnis abschließend: „Wir demonstrieren gegen Rassisten, egal ob die ein rotes, grünes oder braunes Parteibuch in der Tasche haben. Rassismus ist tief in der Gesellschaft verankert und muss auch in der Gesellschaft bekämpft werden, nicht nur an Plakatwänden.“«