Das Bochumer Forum für Antirassismus und Kultur (BoFo) unterstützt den zivilgesellschaftlichen Protest gegen das Groß-Plakat der Band Frei.Wild, das seit Tagen öffentlich sichtbar an einem Parkhaus in der Nähe des Bochumer Hauptbahnhofes hängt. Auch die Grüne Ratsfraktion hat sich kritisch zu dem Plakat geäußert. Das BoFo schreibt: »Frei.Wild ist eine Band, die in der Vergangenheit durch ihre offen rassistischen und völkischen Texte in Erscheinung getreten ist. Ralf-D. Lange von BoFo – Vorstand erklärt dazu: „Frei.Wild steht für uns für eine Kultur, die wir nicht befürworten. Rassismus und nationalistisches Gedankengut sind für uns keine beliebige Meinung, sondern gehören geächtet. Leider wird Rassismus in der Mitte unsrer Gesellschaft viel zu häufig toleriert und als normal empfunden. Wie wäre es sonst zu erklären, dass sich offensichtlich im Vorfeld niemand groß Gedanken über die Werbung in der Bochumer Innenstadt für diese einschlägig bekannte Band gemacht hat?“
Lange weiter: „Das Hin- und Herschieben des Schwarzen Peters für die Verantwortlichkeit ist bedauerlicher Weise bezeichnend für die Gesamtgesellschaft und offensichtlich auch für Bochum. Das zeigt erneut, wie sehr derartiges Gedankengut in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Niemand will die politische Verantwortung für diese unwürdige Plakatierung übernehmen. Weder die Verantwortlichen bei der Stadt noch die städtische Betreibertochter des Parkhauses, die EGR haben bisher widersprochen. Und auch die für die Vermarktung der Werbefläche zuständige Outdoor-Agentur findet offensichtlich nichts dabei, für diese rechte Band zu werben.
Da ist wie so oft zivilgesellschaftlicher Protest gefragt, und wir sind froh, dass der endlich auch in Bochum immer lauter und deutlich sichtbar wird.“«
Die Grüne Ratsfraktion schreibt: »Zum Werbeplakat für die Band Freiwild am EGR-Parkhaus gegenüber dem Hauptbahnhof erklärt Fraktionsvorsitzender Wolfgang Cordes: „Ich werde mich im Aufsichtsrat der EGR dafür einsetzen, dass alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, das Plakat zu entfernen. Der Vertrag mit dem Werbeflächenvermarkter muss so gestaltet werden, dass solche Vorkommnisse in Zukunft ausgeschlossen sind. Es kann nicht sein, dass auf städtischen Flächen für Auffassungen geworben wird, die dem weltoffenen Charakter Bochums widersprechen.“ Durch die Dependancen der Ruhruniversität in der Innenstadt halten sich zunehmend mehr Studierende in der City auf, viel von ihnen aus dem Ausland. „Gerade auf sie muss diese Werbung wie eine Provokation wirken“, so Cordes.«
Freitag 22.11.13, 19:32 Uhr
Bochumer Forum für Antirassismus und Kultur: