Sonntag 17.11.13, 19:53 Uhr
Protest gegen Heldengedenken II:

Bananen für die Bundeswehr 4



Eine Gruppe von AktivistInnen trat als Bananen verkleidet bei der Zeremonie zum Volkstrauertag auf. Anlass war die Kritik an der Teilnahme von Bundeswehr und Vertriebenenverbänden an dem von der Stadt Bochum initiierten Gedenken. In einer Stellungnahme der Gruppe heißt es: «Am Sonntag kam es in der Bochumer Innenstadt zu aufsehenerregenden Szenen. Aktivist_innen, die sich aus Protest als Bananen verkleidet hatten, legten ein Bündel Bananen neben dem Kranz der Bundeswehr-Reservisten nieder. Anschließend salutierten sie vor der teilnehmenden Bundeswehr.
Aktivistin Marina Seszek erklärt: „Wir spielen hiermit auf ein Video der Marine an, in der sie den Seeweg für Bananen freischießt. Ausgerechnet den Inbegriff eines Kolonial-Produktes als Legitimation für Kriegseinsätze zu verwenden, ist zynisch.“ Der Protest richte sich gegen die Teilnahme von Bundeswehr und revanchistischen Vertriebenen-Verbänden an dem Gedenktag. Soldat_innen seien immer noch Täter_innen, und keine Opfer. „Wer einen Gedenktag derart für Täterinnen und Täter besetzt, tritt das Gedenken an die Opfer zahlreicher Kriege und auch aktueller Bundeswehr-Einsätze mit Füßen“, so Seszek.
Marina Seszek wirbt für eine Teilnahme an der antirassistischen Demonstration am 30.11. in Bochum: „Der Weg für Bananen wird freigeschossen, während Menschen aus vielen Ländern des Südens dieser Weg mit militärischen Mitteln verwehrt wird. Wir lehnen die europäische Abschottungspolitik ab, während gleichzeitig europäische Interessen mit Soldaten verteidigt werden. Anlässlich der Einführung des neuen Hightech-Überwachungsprogramms Eurosur der EU zur Abwehr von Geflüchteten ist in Bochum eine antirassistische Demonstration geplant. Lasst uns zusammen für globale Bewegungsfreiheit und ein gutes Leben für alle auf die Straße gehen.“


4 Gedanken zu “Bananen für die Bundeswehr

  • Jakob Spatz

    Wieso bitte sollte das Marine-Video penlich sein? Für Bananen und DeMark haben die Leute in der DDR damals ein autoritäres Regime gestürzt!* Und die meisten Bundeswehr-Soldat_innen kommen inzwischen nun mal aus der Ex-DDR. Und die DeMark ist Geschichte. Also, wofür sollen die Zonis noch kämpfen?

    *Das war so! Möge das DDR-Kabinett mich dafür steinigen. Und die Veteran_innen der DDR-Opposition mein sarkastisches Mitgefühl entgegennehmen. Auflehnung gegn die Staatsmacht ist ein undankbares Geschäft in sämtlichen Deutschlands.

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