Freitag 15.11.13, 17:31 Uhr

Der Ausbildungsmarkt ist tief gespalten


Der DGB in der Region schließt sich den Einschätzungen der DGB-Jugend NRW an, die eine Zwei-Klassen-Gesellschaft unter den Jugendlichen im Übergang Schule und Beruf ausgemacht hat und schreibt: »Die Ergebnisse der Befragungen von 7500 Auszubildenden in NRW sprechen eine deutliche Sprache. Für Jugendbildungsreferent Tim Ackermann stehen wir auch in den Städten und Kreisen der Region vor großen Herausforderungen. Wie im gesamten Land haben sich viele junge Menschen erfolgreich um einen Ausbildungsplatz beworben. Ackermann: „Bei denjenigen Auszubildenden, die den gewünschten Platz bekommen haben, herrscht Zufriedenheit. Enttäuscht sind diejenigen, die leer ausgegangen sind. Dabei geht es um einige Tausend junger Leute, die trotz guter Schulabschlüsse und Abitur keine Lehrstelle bekommen haben. Entscheidender Grund ist, dass es in der Summe zu wenige Ausbildungsplatzangebote gibt.“
Ein besonderes Problem erkennt Ackermann zudem darin, dass viele Jugendliche Ausbildungsplätze angenommen haben, die nicht ihren Interessen entsprechen. Bei diesen Auszubildenden ist die Anzahl der unzufriedenen Azubis doppelt so hoch wie bei denjenigen, die einen Platz im Wunschberuf gefunden haben. „Das gilt auch für unsere Region“, so der Jugendbildungsreferent. „Rund die Hälfte dieser Ausbildungsverhältnisse werden vorzeitig beendet.“ Deshalb ist mehr erforderlich, als einfach die offenen Stellen mit den noch suchenden Jugendlichen zu besetzen. Es gilt für die Ausbildungsangebote in den wenig nachgefragten Berufen mit erhöhtem Aufwand zu werben und mit guten Ausbildungsbedingungen für den Verbleib zu sorgen, ansonsten ist die Sicherung des proklamierten Fachkräftebedarfs nicht zu gewährleisten.
Für den Geschäftsführer der DGB Region Jochen Marquardt bestätigen sich die Einschätzungen, die bereits im Zusammenhang mit dem diesjährigen Ausbildungskonsenses getroffen worden sind. „Die Ergebnisse der Befragung im Ausbildungsreport der DGB-Jugend unterstreichen unsere Kritik. Das Angebot an Ausbildungsplätzen muss erheblich ausgeweitet werden und es wird immer wichtiger die Interessen der Jugendlichen stärker zu berücksichtigen, bzw. die Angebote der Ausbildung und die Perspektiven auf einen attraktiven Arbeitsplatz erheblich zu verbessern.“«