Montag 07.10.13, 15:21 Uhr

Töten kein normaler Ausbildungsberuf


„Es ist schlimm genug, dass die Bundeswehr einer der größten Arbeitgeber in Deutschland ist. Es ist zudem makaber und zynisch, wenn Jugendliche in Zeiten schlechter Berufs- und Lebensperspektiven immer mehr für das mörderische Handwerk der Bundeswehr geworben werden sollen. Die Ausbildung zum Töten darf nicht zur Alternative und die Ausbildung an und mit Kriegstechnik nicht zum Abenteuerspaß verklärt werden“, erklärt Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Linken. Dagdelen weiter:
„Es ist schlimm genug, dass die Bundesrepublik das Töten im Rahmen der Bundeswehr als normales Geschäft bzw. normalen Beruf betrachtet. Dass sie aber auch Kinder und minderjährige Jugendliche nicht vor den propagandistischen und einseitig geschönten Werbefantasien der Bundeswehr schützen will, ist ein Skandal. Während immer wieder ein Verbot von Kriegsspielen am Computer für Kinder und Jugendliche diskutiert wird, hält die Bundesregierung nichts davon, das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre anzuheben. So bleibt jede Aufregung über Killerspiele heuchlerisch.
Der Umbau der Bundeswehr zur Interventionsarmee zeigt hinzukommend, dass es sich bei der Bundeswehr weder um eine Friedens- noch um eine Verteidigungsarmee handelt. Es geht schlicht darum für die Kriege und Interventionen von morgen Jugendliche anzuwerben.
Es muss endlich Schluss damit sein, dass die Bundeswehr aus den miserablen Zukunftsaussichten der jungen Generation Kapital zu schlagen versucht. Weder ist die Ausbildung zum Töten ein normaler Ausbildungsberuf, noch bietet die Bundeswehr ‚sichere‘ Karrieren. Was wir brauchen ist ein generelles Werbeverbot der Bundeswehr an Bildungseinrichtungen und -messen.“