Mittwoch 25.09.13, 18:38 Uhr
Krieg beginnt hier - Protestplenum an der Ruhr-Uni kündigt Störungen an

Bundeswehr-Einsatz im RuhrCongress


Das Protestplenum an der Ruhr-Uni schreibt: »Am 11. Juni blockierten und verhinderten etwa 40 Studierende und Antimilitarist*innen einen Werbevortrag der Bundeswehr an der Ruhr-Uni. Nun will die Bundeswehr erneut für Kriegseinsätze bzw. deren „zivile“ Vorbereitung werben. Am 9. und 10. Oktober werden Jugendoffiziere versuchen, mit einem Stand auf der „Berufsbildungsmesse mittleres Ruhrgebiet“ im RuhrCongress um Nachwuchs zu buhlen. Der Bundeswehr-Einsatz ist in Bochum ist höchst umstritten. Noch im Juli hatte das Jugendamt die Bundeswehr ausgeladen und war somit der UN-Kinderrechtskonvention nachgekommen, die Militärwerbung bei Minderjährigen untersagt. Dies wollten Bundeswehr und CDU nicht hinnehmen. Nun wird der Rat der Stadt Bochum am Donnerstag über die Präsenz der BW-Recruiting-Abteilung entscheiden. Als wahrscheinlich gilt ein „Kompromiss“, dahin gehend, dass die Bundeswehr nur für „zivile Berufe“ werben soll.
Petra Kinski vom Protestplenum an der RUB kommentiert hierzu: „Die Bundeswehr ist kein ‚Arbeitgeber wie jeder andere‘. Wenn junge Menschen für eine sogenannte ‚zivile Karriere‘ beim Militär geködert werden sollen, ist dies eine bewusste Täuschung. Alle bei Beschäftigten sind letztlich – direkt oder indirekt – daran beteiligt, Kriege zu führen, voranzutreiben, zu verbessern oder zu legitimieren. Deutschland ist drittgrößter Waffenexporteur der Welt und die Bundeswehr in immer mehr Auslandseinsätzen aktiv. Mit Werbeauftritten wie diesem sollen permanenter Krieg und Militär als etwas ‚Normales‘ dargestellt werden. Wir werden es uns nicht nehmen lassen, unseren Unmut auch außerhalb der Universität, im Ruhrcongress, zum Ausdruck zu bringen. Unter dem Motto ‚Krieg beginnt hier‘ werden wir den Bundeswehr-Stand zusammen mit Bochumer Schüler*innen massiv stören.“«
Informationen zu vergangenen antimilitaristischen Protesten an der RUB: http://antimil.protestplenum.de