Dienstag 11.06.13, 09:36 Uhr

Neues vom Opel-Betriebsrat


Der Betriebsratsvorsitzende der Bochumer Opel-Werke Rainer Einenkel und sein Stellvertreter Murat Yaman haben einen Brief an die „lieben Kollegen der IG Metall-Verhandlungskommission“ geschrieben: »Zu Eurer weltweit verschickten dreiseitigen Verteidigungsschrift für den GBR-Vorsitzenden Dr. Wolfgang Schäfer-Klug möchten wir Folgendes klarstellen: 1. Bei unserer Kritik an Wolfgangs „Geheim“-Unterlagen handelt es sich um ein Euch sicherlich verheimlichtes Schreiben von Wolfgang an einen Bochumer Opelaner und IG Metaller namens K. Winkler. Dieser K. Winkler ist weder im Bochumer Opel-Werk noch bei der IG Metall bekannt. Angehängt an das Schreiben von Wolfgang waren verschiedene Unterlagen, aus denen u.a. hervorgeht, dass der Tarifvertrag sogar mindestens 2.200 Arbeitsplätze auf dem Bochumer Opel-Gelände und zusätzlich 8-11.000 Arbeitsplätze in der Region gesichert hätte. Die Getriebefertigung wäre nach diesem Schreiben bis 2017 gesichert geblieben. Gleichzeitig wurde von Wolfgang unterstellt, dass wir diese Unterlagen der Belegschaft verheimlicht hätten.
Der Personaldirektor und gleichzeitiger Verhandlungsführer von Opel hat schriftlich bestätigt, dass diese von Wolfgang an den anonymen Herrn Winkler verschickten „Geheim“-Unterlagen von der Geschäftsleitung nicht erstellt, nicht bekannt und auch nicht Gegenstand der Verhandlungen waren. Auch der Bezirksleiter der IG Metall-NRW hat schriftlich erklärt, diese „Geheim“-Unterlagen nicht zu kennen. Dabei handelt es sich ausdrücklich nicht um Unterlagen des Beraters des Konzernbetriebsrates.
Merkwürdig auch, dass der anonyme Herr Winkler, den nur Wolfgang kennt, und der Angestellte D. Welwei diese Unterlagen sofort im Betrieb verteilt und an die Presse verschickt haben mit dem Hinweis, das sei der Beweis für verheimlichte Unterlagen und Informationen.
Diesem Schreiben von Wolfgang folgte ein weiterer umfangreicher Schriftwechsel mit dem Angestellten D. Welwei und weiteren seiner Vertrauenspersonen mit zum Teil heftigen und bösartigen Unterstellungen gegen die Bochumer Belegschaft, Vertrauensleute, Betriebsräte und die Bochumer Mitglieder der Verhandlungs- und Tarifkommission.
2. Wir Bochumer weisen den Vorwurf zurück, wir hätten den anderen Standorte und insbesondere den Kolleginnen und Kollegen in Rüsselsheim unterstellt, sie würden sich unsolidarisch gegenüber Bochum verhalten. Richtig ist vielmehr, dass der Bochumer Belegschaft bekannt ist, dass alle Betriebsratsvorsitzenden, der Bezirksleiter der IG Metall-Mitte (Hessen) und der IG Metall-Konzernbetreuer am 17. April 2013 sich solidarisch mit Bochum erklärt haben und sich gegen die Verlagerung der Zafira-Produktion und damit Schließung von Bochum ab 2015 ausgesprochen
haben.
Warum Wolfgang drei Wochen später, nachdem der Opel-Vorstand einseitig entschieden hatte, den Zafira ab 2015 in Rüsselsheim zu bauen, seine Meinung geändert hat, hätten wir gerne in der Belegschaftsversammlung am 10. Juni diskutiert. Das war leider nicht möglich, da Wolfgang es vorzieht, in einer separaten Sitzung der IG Metall zu erscheinen.
Das werden die Bochumer Beschäftigte und IG Metall-Mitglieder sicherlich wahrnehmen.«