Mittwoch 15.05.13, 14:01 Uhr

Ausstellung „Opfer rechter Gewalt“


Vom 3. bis 14. Juni wird auf Initiative  von „Langendreer gegen Nazis“ in der Willy-Brandt-Gesamtschule, Wittekindstraße 33 die Wanderausstellung „Opfer rechter Gewalt seit 1990 in Deutschland“ gezeigt. Sie wurde von der Initiative „Opferperspektive“ in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung zusammengestellt und wird ständig aktualisiert. Sie zeigt zurzeit 169 Todesopfer, deren Täter nachweislich dem rechten Milieu zugeordnet werden konnten. In der Beschreibung der Ausstellung heißt es: »Zugrunde liegen Chroniken von Tagesspiegel und Frankfurter Rundschau. Die Taten haben sich keineswegs nur im Gebiet der ehemaligen DDR ereignet, sowie die Täter auch genauso aus Ländern der alten BRD kommen. Die Opfer sind zumeist Randgruppen, wie Obdachlose, Asylbewerber, Gastarbeiter, Juden, Behinderte, Menschen mit dunkler Hautfarbe, Asiaten, Homosexuelle, Szene-Aussteiger, aber auch Menschen, die ihnen gerade nicht passten oder im Wege standen, wie z. B. Opferhelfer, Rentner oder Polizisten.
Es gab auch bereits vor 1990 schon Opfer der Neonazis, aber diese Ausstellung beschränkt sich auf die nach 1990. Vergessen darf man dabei nicht, dass es auch viele Opfer dieser rechten Schläger gibt, die nicht an ihren Verletzungen gestorben sind und es gab – und sicherlich gibt es noch- regelrechte Listen von unliebsamen Personen, von Politikern und Polizisten der oberen Ebene und Parteibüros von SPD, Grünen, der Linken und selbst der CSU als Anschlagsziele.
Ziel dieser Ausstellung ist es, rechte Gewalt als ein virulentes Phänomen in unserer Gesellschaft zu erkennen. Sie ist als Folge einer Ideologie zu begreifen, die sich am Nationalsozialismus Adolf Hitlers und seiner Mitstreiter orientiert. Diese Ideologen vertreten nach wie vor die Ansicht, dass es minderwertiges oder sogar unwertes Leben gibt und die von Nazis selbst benannte „deutsche Rasse“ die höchstwertige aller sogenannten „Rassen“ sei, sie also das Recht haben, gegen andere Gewalt anzuwenden oder sie gar zu töten. Zu erkennen sind sie daher besonders an ihrem ausgeprägten Rassismus und Judenhass, den sie nach wie vor verbreiten, auch wenn sie heute vielfach schon moderater auftreten und in gewandeltem Outfit daherkommen.
Diese Ausstellung richtet sich hier an Schüler, Studenten, Eltern, Lehrer und alle demokratischen Menschen. Es darf den Nazis nicht gelingen, die Krise, die steigende Armut, den Alltagsrassismus und die Unaufgeklärtheit der Allgemeinheit auszunutzen und ihre zutiefst undemokratische und menschenverachtende Basis zu erweitern. Wenn jemand z. B. behauptet: „Die Deutschen schaffen sich ab!“ sollten sich aufgeklärte Bürger vor Augen halten, dass mit solchen unwahren und populistischen Aussagen doch nur der Boden für diese Gewalttäter bereitet wird.«
Geöffnet ist die Ausstellung montags bis donnerstags von 8.00 bis 16.00, freitags bis 14.00 Uhr, dienstags und donnerstags zusätzlich von 18.00 bis 21.00 Uhr. Die Eröffnungsveranstaltung findet am 3. Juni um 17.00 Uhr im Foyer der Schule statt. Es werden einige Begrüßungsworte gesprochen und Julia Stegmann von der Opferperspektive wird die Ausstellung erläutern.
Der Einladungsflyer als PDF-Datei.