Mittwoch 16.01.13, 19:33 Uhr
"Keine verbrannte Erde in Brasilien hinterlassen"

ThyssenKrupp soll für Schäden zahlen 1


Am Freitag, dem 18. Januar findet ab 10:00 Uhr im RuhrCongress die Hauptversammlung der ThyssenKrupp AG statt. Der Dachverband der Kritischen Aktionäre, medico international und weitere Organisationen rufen ab 8.30 Uhr zur Demonstration vor dem Tagungszentrum auf. Die Gruppen wollen darauf aufmerksam machen, was ThyssenKrupp mit seinem brasilianischen Stahlwerkkomplex an der Bucht von Sepetiba in der Nähe von Rio de Janeiro anrichtet. In einem Aufruf zum Protest am Freitag heißt es: »Die Fischer der Bucht von Sepetiba klagen seit 2007 über Einbußen von bis zu 80% beim Fischfang. Die Fischer werfen ThyssenKrupp  und CSA (Brasilien) vor, den Bau des Stahlwerks unsachgemäß betrieben zu haben und für den Rückgang des Fischfangs verantwortlich zu sein. Unabhängige Wissenschaftler haben in dem Stahlwerkstaub entgegen der Beteuerung des ThyssenKrupp-Vorstands (Schulz 2011: „Nur Graphit“) giftige Schwermetalle gemessen. Die Anwohner klagen über Atemwegs- und Hauterkrankungen, Allergien sowie über Augenreizungen. Im ersten Betriebsjahr hat das Stahlwerk 5,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid in die Luft abgegeben. Bei Vollauslastung wird es damit die CO2-Emissionen des gesamten Stadtgebiets von Rio de Janeiro (Verkehr, Haushalte und Industrie) um 72 % erhöhen. Schmutzige Industrie aus Deutschland wird in die Länder des globalen Südens exportiert. Die vorläufige Niederlassungsgenehmigung hat das sieben Milliarden Euro teure Stahlwerk TKCSA von den Behörden immer noch nicht erhalten. Die brasilianische Umweltbehörde verliert die Geduld mit Thyssen und Fischer, Anwohner, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen in Rio setzen ihren Kampf gegen die Erteilung der Betriebsgenehmigung fort. Fischer wurden von Mitgliedern des Werkschutzes von TKCSA bedroht. Ein Fischer lebt seither versteckt in einem anderen Bundesstaat. Die Fischer und Anwohner der Region fordern von TKCSA sicherzustellen, dass keine Milizen als Sicherheitspersonal eingesetzt wird.«
Die Pressemitteilung der Organisationen, die Freitag zum Protest aufrufen.
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