Donnerstag 25.10.12, 13:38 Uhr

astawatch fragt:


Das AStA kritische blog „astawatch“ an der Ruhr-Uni schreibt: »“Wir sind der erste Asta seit Jahren an der Ruhr-Uni, der nicht unter Beobachtung des Verfassungsschutzes steht“. Das behauptet der amtierende AStA-Vorsitzende Dirk Loose (NAWI) in dem Artikel Der Student mit den Millionen gegenüber der NWZ. Diese absurde Unterstellung warf natürlich Fragen auf. Da der AStA der Ruhr-Uni nie in irgendeinem Bericht des Verfassungsschutzes auftauchte, liegt natürlich die Frage nahe, warum Dirk Loose solche Behauptungen aufstellt. “Entweder Loose arbeitet selbst für den Verfassungsschutz oder er hat sich die Geschichte einfach ausgedacht, um linke Hochschulpolitik zu diskreditieren”, meint ein ehemaliges AStA-Mitglied. “
Da die erste Möglichkeit natürlich Unsinn ist, bleibt nur die Erklärung, dass Loose es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt.”
Um Licht ins Dunkel zu bringen, wurde Loose in der vergangenen StuPa-Sitzung auf den Zeitungsartikel angesprochen. Er behauptete, er habe NICHTS über den Verfassungsschutz erzählt und habe sich deswegen auch bei der Zeitung beschwert. astawatch kontaktierte daraufhin die Autorin des Artikels. Da klingt das wiederum etwas anders. “Ich höre davon [Anm. d. Red.: Von den Irritationen, die die Behauptung an der Ruhr-Uni ausgelöst hat] zum ersten Mal und habe daher auch nichts an dem Artikel geändert. Der zuständige Kollege in Hude, der evtl. mit Herrn Loose nach meinem Gespräch zutun gehabt haben könnte, ist allerdings im Urlaub. Weiter kann ich sagen, dass ich nichts schreibe, was mein Interviewpartner nicht gesagt hat.”
Es erscheint auch absurd, dass die Praktikantin einer kleinen norddeutschen Tageszeitung ohne Bezug zur Hochschulpolitik in Bochum Dirk Loose solche Behauptungen in den Mund legt. Sie schränkt zwar ein, dass sie Loose natürlich “falsch verstanden” haben könne, allerdings behauptet Loose ja, er habe das Thema Verfassungsschutz gar nicht angesprochen. Ein Missverständnis scheint also ausgeschlossen. “Selbst wenn an Looses Behauptungen etwas dran wäre: Spätestens seit der Aufdeckung der NSU-Morde ist bekannt, welche zweifelhaften Menschen vom Verfassungsschutz beschäftigt werden und wie in dieser Behörde gearbeitet wird. Sich so unkritisch darüber zu freuen, selber nicht im Fadenkreuz zu stehen, spricht nicht gerade für ein hohes Maß an politischer Bildung”, ergänzt das ehemalige AStA-Mitglied.
Der AStA-Vorsitzende möchte offenbar in Hinblick auf die kommenden Wahlen im Januar Stimmung gegen die linken Hochschulgruppen auf den Campus machen. Dafür spricht auch, dass er sowohl in der NWZ als auch im Parlament behauptet, in den Vörgänger-ASten seien Gelder verschwunden. Belegen kann er das nicht. Er verweist lediglich auf den Bericht des Rechnungsprüfungsamtes, der bisher noch nicht veröffentlicht wurde. “Vielleicht gibt es im AStA das Kalkül, diese vage Behauptung bis zur nächsten Wahl im Raum stehen zu lassen, um so die Wähler*innen zu verunsichern und die eigene Wiederwahl zu sichern. Danach kann der AStA immer noch zugeben, dass sich die Vorwürfe nicht bestätigt haben. Ein weiteres Jahr im AStA hätte man sich aber so erschwindelt”, befürchtet eine Parlamentarierin von der Opposition.«